ERSTER TEIL
1. Bild: Die Verhaftung. Beim Erwachen erfährt der Bankprokurist Josef K. durch die Wächter Willem und Franz, dass er aus unbekanntem Grund verhaftet sei. In einem anderen von Fräulein Bürstner bewohnten Zimmer der Pension, teilt der dort wartende Aufseher Josef K. mit, er könne trotz der Verhaftung vorläufig seinem Beruf nachgehen.
2. Bild: Fräulein Bürstner. Am Abend betritt Josef K. Fräulein Bürstners Zimmer, um sich bei ihr wegen des Vorfalls am Vormittag zu entschuldigen. Als Fräulein Bürstner vom Besuch der Untersuchungskommission hört, möchte sie den Grund erfahren. Auf ihre Bemerkung, sie werde demnächst als Kanzleikraft in ein Advokatenbüro eintreten, ersucht sie Josef K., ihn bei seinem Prozess zu unterstützen. Das Mädchen drängt Josef K. aus dem Zimmer, dieser küsst sie dabei leidenschaftlich.
3. Bild: Die Vorladung. Auf der nächtlichen Strasse glaubt sich Josef K. von einem Soldaten überwacht, der aber bald mit seinem Mädchen verschwindet. Dafür bringt ein Passant die Nachricht, dass am nächsten Sonntag die erste Vernehmung erfolgen wird. Josef K. eilt auf sein Haus zu mit den Worten: "Sie hetzen mich".
4. Bild: Die Untersuchung. Der Untersuchungsrichter rügt Josef K.s verspätetes Erscheinen und beginnt mit dem Verhör. In den Akten blätternd, meint er: "Sie sind Zimmermaler?" Josef K. berichtigt: "Bankprokurist", und meint, offenbar stehe hinter dieser Untersuchung eine Organisation, die es darauf angelegt habe, schuldlose Personen zu verhaften. Der Untersuchungsrichter bricht die Verhandlung ab und stellt Josef K. frei, bis zur Wiederaufnahme zu warten. Die Frau des Gerichtsdieners, die Josef K. vorhin in einer Umarmung mit dem Studenten beobachtet hatte, wendet sich an den Zurückbleibenden und behauptet, die Zudringlichkeit des Studenten dulden zu müssen, weil dieser bald ein mächtiger Herr sein werde. Zugleich begrüsst sie es, wenn Josef K. in diesen Räumen Besserung erwirken wolle, und verspricht ihm ihre Hilfe. Allein der Student trägt die Frau ins Zimmer des Untersuchungsrichters. Der hinzutretende Gerichtsdiener beklagt sich über den Studenten, den er schon oft erwürgt habe, leider nur im Traum. Inzwischen ist der Untersuchungsrichter zurückgekommen, um Josef K. mitzuteilen, er habe durch eigene Schuld den Vorteil verwirkt, den ein Verhör dem Verhafteten biete.
ZWEITER TEIL
5. Bild: Der Prügler. Im Hausflur hört Josef K. ein Stöhnen. Es dringt aus einem Verschlag, dessen Tür er aufreisst. Dort steht der Prügler mit Franz und Willem. Beide müssen die Prügelstrafe erleiden, weil Josef K. sich beim Untersuchungsrichter über sie beschwert hat. Dieser versichert, er habe keineswegs diese Bestrafung verlangt, nur ein unwürdiges System angeprangert. Während der Strafvollzug fortgesetzt wird, tritt der Passant an Josef K. heran mit der Aufforderung, sich auf der Gerichtskanzlei einzufinden.
6. Bild: Der Advokat. Von seinem Onkel ist Josef K. zu einem befreundeten Advokaten gebracht worden. Der Anwalt ist zwar krank, verspricht aber seinen Beistand. Der Kanzleidirektor, der gerade zu Besuch ist, zieht sich von Josef K. kaum beachtet, gekränkt zurück. Während der Onkel und der Advokat sich weiter unterhalten, wird Josef K. von der Sekretärin Leni ins Nebenzimmer gelockt. Diese verheisst ihm Hilfe um den Preis seiner Liebe.
7. Bild: Der Fabrikant. In der Bank empfiehlt der Fabrikant Josef K., sich in der Prozessangelegenheit an den Maler Titorelli zu wenden, der hohe Gerichtsbeamten porträtiert. Josef K. eilt umgehend dorthin und lässt drei Kunden der Bank warten, die nunmehr vom Direktor-Stellvertreter bedient werden.
8. Bild: Der Maler. Josef K. bahnt sich durch einen Schwarm schreiender Mädchen den Weg zu Titorellis Atelier. Der Maler rät zur Verschleppung, wodurch der Prozess zwar nicht beendet, der Angeklagte vor einer Verurteilung aber so gut wie gesichert sei.
9. Bild: Im Dom. Josef K. betrachtet das Innere eines Domes anhand eines Kunstführers. Plötzlich sieht er sich einem Geistlichen gegenüber, der sich als Gefängniskaplan zu erkennen gibt. Der Kaplan macht Josef K. darauf aufmerksam, dass sein Prozess schlecht stehe und mit einer Verurteilung zu rechnen sei. Josef K. beteuert seine Unschuld. Statt des Geistlichen stehen plötzlich, während der Dom zur Grossstadtstrasse wird, zwei Herren in schwarzen Gehröcken vor Josef K.: die Henker. Die Hinrichtung geschieht im Dunkeln.