EINZIGER AKT
Die Tänzerin Benigna hat vor 15 Jahren in Amsterdem den durch Sklavenhandel reich gewordenen, alten van Geldern geheiratet, nachdem sie schon lange ein Verhältnis mit dem Neger Johnson gehabt hatte. Der Holländer hat die Tochter Benignas, Arabella, adoptiert, stirbt aber bald darauf unter verdächtigen Umständen. Johnson wird des Mordes verdächtigt und flieht, während Benigna den Bürgermeister Silvanus Schuller heiratet, der von alledem nichts weiss. Das Ehepaar verlässt Amsterdam und zieht mit Arabella, Rosa sowie Jedidja nach Schlesien. Benigna aber ist nicht imstande, mit Schuller die Ehe zu vollziehen, da sie noch immer Johnson hörig ist. Sie überlässt ihrem Ehemann die geistig verwirrte Magd Daga.
Während sich Arabella mit François, dem Gärtner, streitet, empfängt der Diener Jedidja den reichen jüdischen Kaufmann Löwel Perl. Der Bürgermeister, der kurz darauf kommt, und Rosa begrüssen den Gast. Schuller erwähnt, dass das von Perl erworbene Glockenspiel noch heute in der Stadtkirche zu hören sei und dass zum Essen noch andere Gäste, der Fürstabt von Hohenwaldau sowie Graf und Gräfin Hüttenwächter geladen sind. Schliesslich sind alle Gäste, auch der evangelische Pastor Wendt da, man geht zu Tisch. Plötzlich erklingt das Glockenspiel, das Arabella, Rosa und Jedidja an Amsterdam erinnert und beunruhigt. Wieder wird das Mahl gestört, jetzt durch Daga, die erzählt, dass ein Mann mit einer schwarzen Maske über die Gartenmauer gestiegen sei. Die Stimmung ist vollends verdorben, als Rosa hereinstürzt und meldet, dass eine Schar Masken vor der Türe stehe und sich nicht abweisen lasse. Eine davon tritt ein und umtanzt Benigna, die ohnmächtig wird und mit den Frauen, als sie wieder zu sich kommt, in ihre Gemächer geht, nachdem ihr ein Brief von Johnson zugesteckt wurde. Der Fürstabt und Graf Ebbo streiten sich um ein Stück Land, das der Bürgermeister dem Kloster schenken will; ein Farbiger tritt ein und hinterlässt auf dem weissen Tischtuch einen Russabdruck seiner Hand. Benigna sieht diesen wenig später und wird wieder an ihre Abhängigkeit von Johnson erinnert. Der Bürgermeister spricht mit Perl und Daga über seine Ehe, während die anderen schon angetrunken sind. Plötzlich erscheint Johnson, stellt Jedidja und bezichtigt ihn, am Tod van Gelderns mitschuldig zu sein. Jedidja bricht zusammen und stirbt. Benigna setzt sich mit ihrem Mann auseinander, doch das Gespräch wird durch die Stadträte Schedel und Knoblochzer gestört, die kommen, um die Schenkung an das Kloster rechtskräftig zu machen.
Benigna entdeckt den toten Jedidja und beichtet, völlig verstört, dem Fürstabt. Auch Knoblochzer entdeckt den Toten, man vermutet Pest. Als gemeldet wird, dass auch Benigna plötzlich gestorben ist, erschiesst sich Schuller.