Synopsis: Friedenstag

from Richard Strauss


EINZIGER AKT
Am Ende des Dreissigjährigen Krieges hält noch immer eine kaiserliche Festung der feindlichen Belagerung stand. Bei Anbrechen der Morgendämmerung berichtet der Schütze dem Wachtmeister vom Überfall des Feindes auf ein Gehöft in der Nähe. Ein junger Piemonteser, der mit einem Brief des Kaisers durch die feindliche Linie gekommen ist, schwärmt von seiner ital. Heimat. Doch die Soldaten, die nur das Kriegsleben kennen, sind taub für seine Beschwörung eines friedlichen Lebens. Aus der Ferne sind die Rufe der hungernden Bevölkerung zu hören. Eine Abordnung der Stadt nähert sich der Festung, doch der Kommandant zeigt sich gegenüber ihrer Forderung nach Übergabe der Zitadelle unnachgiebig. Auch das Anliegen des Bürgermeisters und der zur Demut mahnende Prälat können den nur an den Sieg denkenden Kommandanten nicht erweichen. Ein Offizier meldet, dass die Munition ausgegangen sei, eine Frau aus der Abordnung klagt den Kaiser als "Mörder meiner Kinder" an. Der Kommandant ist erschüttert und verspricht den Leuten, am Mittag ein Zeichen zu geben, wann die Tore der Stadt geöffnet werden sollen. Insgeheim plant er jedoch die Festung in die Luft zu sprengen, und erteilt Befehl, das Schiesspulver aus dem Keller aufzuschichten. Dem Wachtmeister, Konstabel und Schützen bietet er an, zu fliehen, doch die Männer bleiben bei ihm.
Als seine Frau in der Festung auftaucht, beschwört er sie zu fliehen, doch Maria schwört ihm Treue bis in den Tod. Alle sind bereit für den gemeinsamen Tod, als aus der Ferne ein Kanonenschuss ertönt, in dem sie das Signal für einen feindlichen Angriff vermuten. Nun beginnt ein Glockengeläute, in dem Maria als Erste das Zeichen für den ersehnten Frieden erkennt. Der Kommandant misstraut dem Frieden. Als der Offizier das Herannahen der Holsteiner mit weissen Fahnen meldet, sieht er darin eine Kriegslist. Inzwischen haben die Bürger die feindlichen Truppen in die Stadt gelassen und freudig begrüsst. Unter dem Jubel der Menge begegnet der Holsteiner dem Kommandanten und verkündet den Friedensschluss von Münster. Als ihr Mann den Kampf fortsetzen will, wirft sich Maria dazwischen und fleht ihn an, dem Frieden zu trauen. Endlich wirft der Kommandant seine Waffen weg und umarmt den Gegner. Die beiden gegnerischen Kommandanten preisen die Versöhnung, in die Maria und das Volk mit überwältigter Dankbarkeit einstimmen.