Synopsis: Háry János

from Zoltán Kodály


VORSPIEL
Der Schelm Háry János ist im Wirtshaus von Gross-Abony sehr beliebt, weil er ständig neue Geschichten weiss. Auch an diesem Tag tritt der längst erwartete Grenzsoldat in die Stube und fängt an zu erzählen:

ERSTES ABENTEUER
An der russisch-ungarischen Grenze, die durch ein gemeinsames Wachhaus getrennt ist, löst Háry János, der viel lieber mit seiner Ilka spazierengehen möchte, pflichtbewusst seinen Kameraden ab. Während auf der ungarischen Seite eine Hitzewelle herrscht, ist es auf russischem Gebiet erbärmlich kalt. Neidisch blickt der dortige Posten nach Ungarn hinüber, wo Mädchen singend spazierengehen. Plötzlich sieht Háry, wie Kaiserin Marie-Luise mit ihrem Gefolge die russische Grenze passieren will, aber nicht durchgelassen wird, weil der Wachtposten schlechte Laune hat und sich auch nicht durch die Bitten der Kaiserin umstimmen lässt. Mit gewaltiger Kraft reisst Háry das ganze Schilderhaus auf die ungarische Seite herüber. Die dankbare Kaiserin erfüllt Háry drei Wünsche und nimmt ihn als Leibgardist nach Wien mit. Ilka darf ihren Háry, begleiten, der vorher noch das Schilderhaus auf den alten Platz zurückzerrt.

ZWEITES ABENTEUER
Der auf Háry eifersüchtige Kammerherr Ebelasztin schickt ihn zum Dienst in die Reithalle. Hier bändigt Háry Luzifer, den feurigsten Hengst von ganz Wien, und erhält dafür von Marie-Luise, die neugierig zugesehen hat, eine Rose. Der Kammerherr, noch eifersüchtiger, will sich an Háry rächen und versucht Ilka vergeblich einzureden, MarieLuise habe es auf ihren Háry abgesehen. Als Háry der Kaiserin noch ein Mittel gegen die Gicht ihres Gatten empfiehlt, wird Ebelasztin so wütend, dass er kraft der von Napoleon erhaltenen Vollmachten Österreich den Krieg erklärt. Unter Führung der Generäle Hinterlader und Donnerwetter zieht der zum Hauptmann beförderte Háry in den Kampf.

DRITTES ABENTEUER
Die Österreicher stehen nun vor Mailand und belagern Napoleon. Háry ist Oberst geworden und erklärt zusammen mit dem General die Lage. Als Donnerwetter den Rückzug antreten will, stellt sich Háry mit seinen Husaren zum Kampf und erringt einen glanzvollen Sieg, nimmt Napoleon gefangen und diktiert ihm die Friedensbedingungen. Die von der Niederlage ihres Gemahls enttäuschte Marie-Luise will sich scheiden lassen und den zum General beförderten Háry heiraten. Ilka passt dies nicht; sie streitet sich mit Marie-Luise. Als Háry Frieden stiftet, fallen ihm beide Frauen um den Hals und ziehen mit ihm nach Wien zurück.

VIERTES ABENTEUER
Háry ist in Wien eingetroffen und wird in der Hofburg einquartiert. Nichts ist dem Kaiser für den Helden und zukünftigen Gemahl seiner Tochter zu teuer. Kurz vor der Hochzeit, nachdem alles bereits im Festsaal der Burg versammelt ist, erklärt Háry dem Kaiser und seinen Räten, dass er lieber Ilka heiraten und mit ihr in sein Heimatdorf zurückkehren wolle. Er erhält einen glanzvollen Abschied, gibt Donnerwetter den bei Mailand erhaltenen Marschallstab zurück und schenkt dem von Napoleon ausgelieferten Ebelasztin die Freiheit. Bevor Háry Abschied nimmt, erinnert er den Kaiser an die Nöte des ungarischen Volkes.

NACHSPIEL
Háry ist mit seinen Geschichten zu Ende gekommen, die Wirtshausgäste lassen den »Helden« hochleben.