PROLOG
Vor einem schwarzen Zwischenvorhang. Eine Mutter erwartet ihren von der Inquisition eingekerkerten Sohn. Sie ahnt sein baldiges Ende, denn in einem Traum schaute sie, wie sich der für das Wüten der Inquisition verantwortliche König Philipp II. in den Tod verwandelte.
EINZIGER AKT
1. Bild: Unterirdische Zelle mit Strohlager und Folterbank. Hier tritt der Gefangene mit seiner Mutter zusammen, diesmal von Hoffnung beflügelt, denn der Kerkermeister nannte ihn "Bruder". Er deutet dies als Versprechen seiner baldigen Freillassung.
2. Bild: Dieselbe Zelle nach dem Abschied des Gefangenen von seiner Mutter. Der Kerkermeister sucht den Gefangenen erneut auf und berichtet ihm von einem Aufstand in Flandern, der die Macht Philipps. II. geschwächt habe. Wie zur Bestätigung seiner Worte lässt der Kerkermeister beim Weggehen die Zellentüre offen, und der Gefangene läuft hinaus.
3. Bild: Unterirdische Gewölbe. Der Gefangene durchquert unterirdische Gänge, muss sich mehrmals verstecken, wird aber nicht entdeckt.
4. Bild: Grosser Garten. Als er endlich in einen Garten gelangt und nach langer Zeit wieder den Sternenhimmel erblickt, wird er mit dem Wort "Bruder" empfangen - vom Kerkermeister, in Wahrheit dem Grossinquisitor. Die Hoffnung auf Freiheit war die letzte der ihm zugedachten Qualen. Er wird zum Scheiterhaufen geführt.