Synopsis: Karl V.

from Ernst Krenek


ERSTER TEIL
Karl V. hat freiwillig der Krone entsagt und sich in das Kloster San Geronimo de Yuste zurückgezogen. Gottes Stimme mahnt ihn, sich zu verantworten. Gemeinsam mit seinem jungen Beichtvater Juan de Regla geht er die Stationen seines Lebens durch. Es erscheinen die Menschen, die sein Leben gestaltet haben: seine wahnsinnige Mutter Juana, die nicht an den Tod ihres Gatten glauben wollte, dann Luther und Franz I. Diesem gab Karl seine Schwester zur Frau und wurde verraten; jener wollte sich nicht der Kirche fügen und zerbrach die Einheit der Christenheit. Mit Schrecken erlebt der Kaiser die Eroberung Roms durch die Frundsbergschen Landsknechte, dann sieht er Papst Clemens VII., der ihn verraten hat. Der Sieg über die Türken bei Tunis tritt vor Karls Augen, dann seine Rückkehr nach Madrid, wo er seine Frau Isabella im Sterben findet. Der Kaiser bricht zusammen; Juan ruft nach den Sakramenten und dem Leibarzt.

ZWEITER TEIL
Karl V. ist ohnmächtig, sein Leibarzt bemüht sich um ihn. Der Kaiser kommt wieder zu sich und erfährt durch den Jesuiten Borgia, wie sich falsche Nachsicht rächen kann. Dann erlebt der Sterbende noch einmal den grössten Triumph seines Lebens, als er den Schmalkaldischen Bund bei Mühlberg vernichtete. Doch die Protestanten raffen sich durch den Verrat des Moritz von Sachsen wieder auf. Der Kaiser muss nach Innsbruck fliehen und wird krank nach Wien gebracht. Dort übergibt er, müde geworden, seinem Bruder Ferdinand die Krone und geht ins Kloster nach Spanien. In der Todesstunde kommt Eleonore zu ihrem Bruder, um ihm beizustehen. Mit dem Wort »Jesus« auf den Lippen stirbt Karl V.