Synopsis: Les Boréades

from Jean-Philippe Rameau


ERSTER AKT
Die baktrische Königin Alphise ist als Herrscherin nach einem alten Gesetz verpflichtet, einen Ehemann aus dem Geschlecht der Boreaden, das von Boreas, dem Gott der Nordwinde begründet wurde, zu wählen. Sie lehnt jedoch alle Freier, darunter auch Borileas und Calisis ab, da sie einen Fremden, Abaris, liebt. Trotz der Warnungen ihrer Freundin Semire, Boreas nicht zu verärgern, bleibt Alphise ihrem Geliebten treu und möchte die Entscheidung über ihre Wahl Apollo allein überlassen.

ZWEITER AKT
Abaris versucht, sich von der hoffnungslosen Liebe zu Alphise freizumachen. Er erfährt von Adamas, dass er als Kind von Apollo den Priestern zur Erziehung anvertraut worden war, ohne dass seine Herkunft klar geworden wäre. Abaris gesteht dem Priester seine Liebe zu Alphise, die schreckensbleich in das Apolloheiligtum hereinstürzt. Sie berichtet, dass Boreas ihr in einer gespenstischen Vision gedroht habe, Baktrien zu vernichten. Abaris verspricht Alphise, ihr zu helfen und bittet Cupido, den Liebesgott, um Beistand. Dieser überreicht Alphise einen magischen Pfeil.

DRITTER AKT
Alphise, schwankend zwischen Liebe und Pflicht, kann sich nicht entscheiden, wie sie handeln soll. Sie versichert aber Abaris, der wieder zu ihr kommt, erneut ihrer Liebe und wird kurz darauf von dem Oberpriester aufgeklärt, dass ihre Untertanen, aber auch Apollo selbst von ihr eine endgültige Entscheidung erwarten. Alphise dankt ab, um nicht einen der Boreas-Söhne heiraten zu müssen und überreicht unter dem Jubel des Volkes Abaris den magischen Pfeil als Zeichen ihrer Liebe. Währenddessen streiten sich Borileas und Calisis über den freigewordenen Thron und rufen nach Boreas um Rache. Dieser lässt Alphise während eines grässlichen Unwetters entführen. Abaris muss hilflos zusehen.

VIERTER AKT
Das Land ist durch das riesige Unwetter in weiten Teilen zerstört worden. Überall bittet man Boreas um Gnade, der jedoch nichts davon wissen will. Auch Adamas bedrängt Abaris, endlich auf Alphise zu verzichten, doch der junge Mann fleht zu Apollo und Cupido um Hilfe. Er wird von Zephiren über Meere und Länder ins Reich der Nordwinde, das Boreas-Land getragen.

FÜNFTER AKT
Dort versucht Boreas Alphise zu zwingen, einen Boreaden zu heiraten und droht ihr ewige Sklaverei an. Als Abaris mit seinen Zephiren erscheint, stürzen sich die Nordwinde auf ihn. Der magische Pfeil jedoch schlägt alle, selbst Boreas, zurück. Apollo steigt vom Olymp herab. Er enthüllt zur Überraschung aller, dass Abaris sein Sohn und die Mutter eine Nymphe aus dem Geschlecht der Boreaden ist. Boreas ist nunmehr besänftigt und vereint die Liebenden, die voller Glück den Sieg der Liebe und die Gunst der Götter preisen.