Synopsis: Les mamelles de Tirésias

from Francis Poulenc


PROLOG
Der Theaterdirektor tritt, nachdem sich der Vorhang geöffnet hat, vor das Publikum und erklärt, dass der Sinn des folgenden Stückes darin bestehe, die Leute dazu zu bringen, sich fleissig der Zeugung von Kindern zu widmen.

ERSTER AKT
An der Cote d'Azur, in der imaginären Stadt Zanzibar, lebt Frau Theresia seit längerer Zeit mit ihrem Gatten in glücklicher Ehe. Allmählich wird ihr ihre Rolle als Frau zuwider. Sie beschliesst, sich von nun an anderen Aufgaben zu widmen, am liebsten die Pflichten eines Generals oder Ministers zu erfüllen. Dazu entledigt sie sich ihrer äusseren weiblichen Attribute, indem sie zwei kleine Luftballons zum Platzen bringt und männliche Kleidung anzieht. Sie legt sich einen Bart zu und nennt sich fortan Tiresias. Der Gatte verwandelt sich auf ihren Wunsch in eine Frau; Presto und Lacouf, die gerade aus einem Café treten, erleben die Verwandlung mit. Der als Frau verkleidete Ehemann erklärt einem Gendarmen, dass Zanzibar viele Kinder haben müsse. Weil die Frauen dazu offenbar nicht in der Lage seien, werde er dies selbst besorgen und bringt tatsächlich in kurzer Zeit vierzigtausend Sprösslinge auf die Welt.

ZWEITER AKT
Schliesslich ist die öffentliche Hand bemüht, die Ereignisse aufzuklären, zumal der Staatshaushalt schwer erschüttert wird. Reporter fragen nach dem Geheimnis, wie eine so grosse Familie ernährt werden könne. Das sei nicht so wichtig, meint der Ehemann, vielleicht mit Lebensmittelmarken, doch seien viele Kinder ja auch schon gross und durchaus in der Lage, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Eine Wahrsagerin erscheint und will die Zukunft vorhersagen, doch der Gendarm bedeutet ihr, dass dies gegen das Gesetz ist. Schliesslich identifiziert man die Person als Theresia, die mit Hilfe des Ehemannes, der ihr schnell zwei Luftballons besorgt, ihre weibliche Gestalt annimmt. Auch der Gatte wird in seine wahre Gestalt zurückverwandelt. Beide tanzen glücklich miteinander, wobei sie noch einmal an die Zuhörer appellieren, dem Vorschlag des Theaterdirektors zu folgen.