ERSTER AKT
Seit dreizehn Jahren leben die Schwestern Costanza und Silvia auf einer Insel, vor der ihr Schiff auf einer Reise nach Indien gekentert war. Costanzas Gatte Gernando konnte sich zwar auch retten, blieb aber seit dem Unglück verschwunden. Von der langen Zeit zermürbt und verzweifelt, sehnt Costanza den Tod herbei und beginnt auf einem Felsen ihre Grabinschrift einzumeisseln. Silvia hofft immer noch und kann ihre Schwester nicht verstehen. Von Costanza alleingelassen, sieht sie plötzlich ein Schiff landen, dem zwei exotisch gekleidete Gestalten entsteigen. Es sind Gernando und sein Freund Enrico, die unermüdlich nach Costanza und Silvia gesucht und endlich die Insel gefunden haben, wo das Unglück geschah. Silvia fühlt sich sofort zu Enrico hingezogen, obwohl die Schwester vor der Grausamkeit der Männer gewarnt hat.
ZWEITER AKT
Gernando kehrt von der vergeblichen Suche nach Costanza erschöpft zurück und stösst auf ihren Grabstein. Enrico versucht den Freund zu trösten und weist darauf hin, dass die Inschrift unvollständig ist. Schliesslich will er den Verzweifelten mit Gewalt fortbringen lassen. Enrico begegnet Silvia, die ihm mitteilt, dass Costanza noch lebt. Diese will gerade die Inschrift auf dem Grabstein vollenden und wird dabei von Gernando, von dem sie annimmt, dass er ihr untreu geworden ist, überrascht. Sie fällt in Ohnmacht; Gernando eilt fort, um Wasser zu holen. Inzwischen findet Enrico Costanza und klärt alles auf: Dreizehn Jahre war Gernando Sklave und konnte sich jetzt erst befreien, doch immer sei er seiner Frau treu geblieben. Alles wendet sich zum Guten; Silvia und Enrico, Gernando und Costanza finden sich, wobei die letztere ihre wenig schmeichelhafte Meinung über die Männer zurücknehmen muss.