Synopsis: Lucrezia Borgia

from Gaetano Donizetti


PROLOG
Junge Leute feiern im Garten der venezianischen Villa Grimani ein Abschiedsfest, weil sie am nächsten Tag nach Ferrara reisen wollen. Unter den Jünglingen befindet sich Gennaro, dessen Herkunft niemand kennt. Trotzdem ist es dem jungen Mann durch sein blendendes Aussehen, Mut und Verstand gelungen, mehrere Freunde aus den vornehmsten italienischen Familien zu gewinnen. Man unterhält sieh über die skrupellosen Machenschaften der Borgias und die faszinierende Lucrezia, die aber einen schlechten Ruf hat und vor Gift und Dolch nicht zurückschrecken soll, um ihre Ziele zu erreichen.
Gennaro, den das Fest ermüdet hat, verlässt es und legt sich an einem schattigen Platz in Ufernähe nieder, wo er einschläft. Eine Gondel legt an. Die maskierte Lucrezia Borgia steigt aus und empfindet, als sie den jungen Mann sieht, sofort zärtliche Gefühle für ihn. Sie erkennt, beobachtet vom Herzog und Rustighello, in Gennaro einen illegitimen Sohn. Als Gennaro aufwacht und sie sieht, wird er ebenfalls von Zuneigung für sie erfasst. Er erzählt aus seinem Leben und möchte auch ihren Namen wissen, doch Luerezia fürchtet sich davor. Da kommen Orsini und seine Freunde, erkennen Lucrezia und klären Gennaro auf, obwohl Lucrezia sie dringend bittet, zu schweigen. Gennaro ist tief bestürzt. Lucrezia geht tödlich beleidigt schnell davon.

ERSTER AKT
Der Herzog ist auf Gennaro eifersüchtig geworden und beobachtet mit Rustighello seine Wohnung, in der sich Freunde zu einem Mahl getroffen haben. Auf dem Nachhauseweg hänselt man Gennaro wegen der Beziehung zu der schönen Lucrezia, bis jener wütend mit seinem Dolch das »B« von der Inschrift am Borgiapalast wegschlägt, so dass das Wort »orgia« zurückbleibt. Bestürzt enteilen die Freunde; Gennaro geht in seine Wohnung, wo er wenig später verhaftet wird, weil seine Tat beobachtet wurde.
Der Herzog und Lucrezia, die noch nicht weiss, wer der Übeltäter war, sind zutiefst gekränkt. Gennaro wird zum Tode verurteilt und muss einen Giftbecher leeren. Als Lucrezia sieht, dass ihr Sohn der Verurteilte ist, bittet sie den Herzog, ihn zu begnadigen, doch dieser lehnt, noch immer eifersüchtig, ab und geht triumphierend davon. Lucrezia gibt Gennaro ein Gegengift und bittet ihn, die Stadt zu verlassen.

ZWEITER AKT
Gennaro hat sich entschlossen, Lucrezias Wunsch zu erfüllen, doch Orsini und die anderen können ihn überreden, zuvor noch das Fest bei der Prinzessin Negroni zu besuchen. Dort vergiftet Lucerezia, die sich wegen der erlittenen Demütigung an Orsini und den anderen rächen will, den Wein der jungen Leute. Plötzlich verlöschen die Lichter, und Lucrezia kommt mit Bewaffneten in den Saal. Sie teilt Orsini und seinen Freunden mit, dass sie Gift getrunken haben, und lässt eine Tür öffnen, hinter der die Särge sichtbar werden, die für die schon Sterbenden bestimmt sind.
Plötzlich erbleicht auch Luerezia, denn sie erblickt Gennaro, der ebenfalls den Wein gekostet hat. Dieser will sich mit einem Messer auf sie stürzen, die ihm erst jetzt mitteilt, dass sie seine Mutter ist und ein Gegengift anbietet. Gennaro lehnt, als er seine Freunde sterben sieht, die Rettung ab und sinkt ebenfalls tot zu Boden. Der Herzog und sein Gefolge betreten den Saal und erfahren von Lucrezia, was geschehen ist. Diese sinkt mit einem qualvollen Schrei über ihren toten Sohn.