Synopsis: Mona Lisa

from Max von Schillings


VORSPIEL
Der Laienbruder führt den Fremden und seine Frau durch Giocondos Palast, wo früher Mona Lisa gelebt und sich 1492 das von dem Bruder erzählte Drama abgespielt haben soll.

ERSTER AKT
Francesco ist mit der jungen wunderschönen Mona Fiordalisa verheiratet und grenzenlos eifersüchtig. Vergebens versucht er hinter das unergründliche Lächeln seiner Frau, das ein von Leonardo gemaltes Bild zeigt, zu kommen. Für ihn hat Lisa niemals ein Lächeln übrig. Lisa kommt eines Spätnachmittags aus der Kirche zurück und begibt sich, als sie sieht, dass ihr Gatte Gäste hat, auf ihr Zimmer. Francesco feiert mit seinen Freunden und Ginevra den letzten Tag des Karnevals. Draussen fordern Nonnen und Mönche, darunter Savonarola, zur Busse auf. Giovanni de Salviati kommt im Auftrag des Papstes. Er soll von Francesco, der als Kenner und Sammler gilt, eine kostbare Perle erwerben. Morgen, so wird ihm gesagt, könne er sie haben, an diesem Tag solle sie noch Lisa schmücken. Giovanni erkennt in ihr die schöne Maske wieder, in die er sich kürzlich verliebt hat. Misstrauisch beobachtet Francesco die beiden. Als alle gehen, beruhigt er sich. Giovanni kommt heimlich zu Lisa zurück. Beide gestehen sich ihre Liebe und wollen fliehen. Francesco, der die beiden belauscht, tut, als wolle er seine Frau noch einmal sehen. Diese muss ihren Liebsten in Francescos luftdichtem Perlenschrank verstecken. Francesco zieht den Schlüssel ab und wirft ihn trotz der flehenden Bitten seiner Frau in den Arno. Lisa bricht zusammen und wird von Francesco ins Schlafzimmer gezerrt.

ZWEITER AKT
Aschermittwoch-Morgen. Lisa erwacht wie aus einem bösen Traum. Sie hat vergeblich versucht, den Schrank zu öffnen. Giovanni muss erstickt sein.
Dianora bringt den Schlüssel, den sie in einem Boot vor dem Palast gefunden hat. Lisa täuscht Francesco vor, sie habe den Schlüssel seit gestern in Händen. Jener vermutet, dass Giovanni geflohen ist. Er öffnet den Schrank, um sich zu überzeugen und wird von der halb wahnsinnigen Lisa in den Schrank gestossen. Francesco muss dasselbe Schicksal erleiden wie Giovanni. Lisa bricht, um Erbarmen flehend, zusammen.

NACHSPIEL
Der Bruder hat seine Erzählung beendet. Die Frau hat ergriffen zugehört. Sie beauftragt den Bruder, eine Messe für Lisa lesen zu lassen und lässt beim Gehen einen Strauss Iris, Lisas Lieblingsblumen, auf den Boden fallen.