Libretto: Roberto Devereux

from Gaetano Donizetti


ERSTER AKT

Ouvertüre

ERSTE SZENE
Ebenerdiger Saal im Palast von Westminster


DAMEN
Seufzer... und seht, wie leichenblass,
Das Antlitz voller Schmerzen,
Den Kummer, der sie so schwer bedrückt,
Verbirgt sie tief im Herzen.
sich ihr nähernd
Sara? Herzogin? O fasse dich …
Sag uns, weshalb du trauerst.

SARA
Weshalb ich trauere?

DAMEN
So fühlst du nicht grossen Schmerz
in deiner Brust?

SARA
(Ah, mich verrät mein Herz!)
Ich las in diesem Buche …
Und weinte um Rosamunde

DAMEN
Besser, wenn du nicht weiterliest,
Du richtest dich zugrunde.

SARA
Was soll das heissen?

DAMEN
Erleichtre dich,
wir teilen gern die Sorgen.

SARA
Wie denn? Sagt, was meint ihr?

DAMEN
Ah, vertrau dich uns.

SARA
Ich?... Nein...
Ich bin doch fröhlich.

DAMEN
(Dies unglücksel'ge Lächeln
Bedeutet mehr als Tränen.)

Romanze

SARA
(Eine Wonne sind mir die Tränen...
Wenn die Trauer mich erfüllet.
Doch der Himmel will unbarmherzig
Auch diese Freude mir entziehn!
Rosamunde, mein grausames Schicksal
Ist mit deinem nicht zu vergleichen!
Während dich der Tod schnell erlöste,
Sterb' mein Leben lang ich dahin.)


ZWEITE SZENE

ELISABETH
Herzogin...
Die drängenden Bitten
Deines Gatten will ich erfüllen,
Ich werd' den Grafen wiedersehn...
Doch... gäb der Himmel, dass es
zum letzten Mal sei, dass ich ihn sehe,
Um nicht in seinem Herzen etwas
Verrat zu finden.

SARA
War er nicht immer
der Königin treu ergeben?

ELISABETH
Der Königin treu ergeben?
Genügt das, o Sara?
Ich wünsche, er hält
auch Elisabeth die Treue

SARA
(Ich bebe!)

ELISABETH
Vor dir enthüll ich all meine Sorgen...
Eine schreckliche Ahnung
erweckt in mir Verdacht.
Von Irlands Küste, wohin ich ihn einst sandte
entgegen all seinen Wünschen,
kehrte er wieder.
Und ist verdächtig des Hochverrates;
doch eine andre Schuld ist's,
die ich ernstlich befürchte...
Eine Rivalin, wenn ich entdeckte, Was tät ich?
O glaub mir, mMeine Rache, sie wäre entsetzlich!

SARA
(Könnt ich versinken!)

ELISABETH
Wenn jemand wagt, mir sein Herz zu stehlen,
wär's das gleiche Verbrechen,
als nähm man mir die Krone.

Kavatine

Seiner Liebe süsse Freuden,
Die der Himmel mir gewährte,
Schien ein gröss'res Glück uns beiden
Als die Konigswürde je bescherte.
Wehe, wenn er mich verraten
Und sein Herz mir nicht gehört;
Alle Freuden dieses Lebens
Scheinen dann für mich nicht lebenswert!


DRITTE SZENE

CECIL
Bin gesandt vom Parlamente.

SARA
(Ich bebe!)

ELISABETH
Erklärt Euch!

SARA
(Welch böser Hass in seinen Zügen!)

CECIL
Schuld hat Graf Essex durch Verrat
auf sich geladen!
Eure übergrosse Milde
kann das Urteil noch verzögern.
Dieses Urteil auszusprechen
für sein niedriges Verbrechen
Ist seit jeher das Recht des Rates.
Dieses Recht ist's, was er nun fordert.

ELISABETH
Ich brauche weitere Beweise,
meine Herren!


VIERTE SZENE

PAGE
Zu Euren Füssen zu erscheinen,
erbittet Graf Essex.

CECIL GUALTIERO, SARA
Wagt er's?

CECIL, GUALTIERO
(Ah! Die Wut will mich verzehren!)

ELISABETH
Lasst ihn kommen. Ich höre ihn an.

SARA
(Wie klopft das Herz in meiner Brust!)

ELISABETH
(Ach! Kehre wieder, Heissgeliebter,
Wie in längst entschwund'nen Tagen,
Deine Feinde wirst du schlagen,
Jeder Feind werde vor dir zu Staub.
Alle Menschen auf dieser Erde
Soll'n vergeblich dein Ende fordern.
Wenn dich Liebe zu mir führet,
Bist für mich du frei von Schuld!)

SARA
(Freundlich lächelt ihm das Schicksal,
Doch nur Unglück bringt es mir!)

CECIL, GUALTIERO, LORDS
(Seinem Schicksal erstrahlt am Himmel
Ein heller Stern, der noch nicht verlischt!)

ELISABETH
(Eile, so eile herbei.
Kehre wieder, Heissgeliebter,
Wie in längst entschwund'nen Tagen,
Deine Feinde wirst du schlagen,
Jeder Feind werde vor dir zu Staub.
Alle Menschen auf dieser Erde
Soll'n vergeblich dein Ende fordern.
Wenn dich Liebe zu mir führet,
Bist für mich du frei von Schuld!)


FÜNFTE SZENE

Grosse Szene und Duett

ROBERTO
Grosse Monarchin, zu Euren Füssen...

ELISABETH
Roberto!
Graf, Erheb dich, ich befehl es!
zu Cecil
Euch wird mein Wille schon in Kürze bekannt.
Ihr Herren verlasst mich!
Alle ziehen sich zurück, ausser Roberto.
Angesichts deiner Schuld trittst du nun
wieder mir vor die Augen.
Hast du Verrat begangen?
Du hast nach meiner Ahnen Krone voll List getrachtet.

ROBERTO
Es soll'n die Narben von all jenen Wunden,
Die hier auf meiner Brust
Eure Feinde schlugen,
Euch Antwort geben.

ELISABETH
Man klagt dich an.

ROBERTO
Und wessen?
Ich schoss im Kampfe die Rebellen nieder,
war milde mit den Besiegten;
Das war die Schuld, wofür man dem Feldherrn
den Galgen nun errichtet auf Euer eignes Zeichen.

ELISABETH
Nur auf mein Zeichen wurde bisher
dein Urteil so lange verzögert.
Und wenn ich es befehle,
dann bleibst du weiter frei.
Doch was sagst du da vom Galgen?
Es kann doch niemals Gesetzesstrenge
Für dich den Tod bedeuten.
Als die Fanfare einst meine Krieger aufrief
zum Sturme auf die Türme
der mächtigen Festung Cadiz,
trugst du Sorge, dass, wenn du ferne,
hier man dein Verderben aus neid'schem Hasse
Durch falsches Ränkespiel plante.
deutet auf einen Ring an Robertos Finger
Ich gab dir diesen Ring,
und dazu gab ich dir der Könige Wort:
Wenn dir Gefahr droht und man mir diesen Ring bringt,
wird er der Rettung sicheres Pfand sein...
Kleine Gedanken tragen mich in glückliche Zeiten!
Sie streifen jene Tage,
da süsse Hoffnung noch mein Herz erfüllte!
O zärtliche Erinn'rung glücklicher Tage.

Duett

Ein Herz voller Liebe nahm mich gefangen.
Nie wagt' ich zu hoffen, solch Glück zu erlangen...
Es schien mir das Leben ein Traum süsser Liebe;
Der Traum ist entschwunden, es schwand auch das Herz!

ROBERTO
(Umsonst will das Schicksal den Thron mir verheissen,
doch lass ich mir niemals die Hoffnung entreissen,
für mich ist das Weltall ganz stumm und verlassen,
Die Krone bedeutet statt Freude mir Schmerz.)

ELISABETH
Warum schweigst du?
im Ton sanften Vorwurfs
Ist des denn wahr,
bist du verwandelt?

ROBERTO
Nein, was sagt Ihr!
Sprecht ein Wort nur, und Euer Feldherr macht,
dass Eure Feinde fliehen.
Den Beweis meines Gehorsams kann ich liefern.

ELISABETH
(Nicht den der Liebe!)
mit vorgetäuschter Ruhe
Du willst kämpfen! Doch sag, du weisst doch,
dass man heisse Tränen hier für dich vergossen?

ROBERTO
(Weh mir! Was meint sie?)

ELISABETH
Dass der Gedanke an deine Gefahren
Hier ein Herz erzittern liess?

ROBERTO
Welches Herz?

ELISABETH
Das dir in Liebe zugetan ist?

ROBERTO
Ihr also wisst es?
(Gott, was sag ich?)

ELISABETH
Ja und? sprich weiter:
Sag mir endlich dein Geheimnis.
Bist du feige? Nur los, so sprich doch!
Nenn den Namen der Geliebten;
Zum Altar werd ich euch führ'n.

ROBERTO
Nein, Ihr irrt Euch!

ELISABETH
O meine Rache!
furchterregende Haltung einnehmend
Wie, du liebst nicht?
So hör, du liebst nicht?

ROBERT
Ich? Nein!

ELISABETH
(Das Feuer der Rache durchlodert mich,
es brennt in meiner Seele.
Meinen Hass und meiner Rache
entkommt die Rivalin nicht!
Der Ungetreue, er stirbt durch mich.
Ja grausam sei meine Rache,
in seiner Brust die Rivalin ich dann getötet hab.)

ROBERT
(Verbirg dein Seufzen o unglücklich Herz.
Meine hoffnungslose Liebe wird nur von Tränen genährt!
Nur weil Verdacht jetzt auf mich fällt,
muss ich mein Leben lassen.
Doch meiner Liebe Geheimnis,
das nehme ich mit mir ins Grab.
Ach Königin...

ELISABETH
Was ist? Sprich weiter!
Graf!

ROBERT
Ach Königin!

ELISABETH
Du liebst mich?

ROBERT
Ich lieb nicht!
(Verbirg deine Erregung
o elendes Herz:
nur von Tränen nährt sich
meine hoffnungslose Liebe.
Nur weil Verdacht jetzt auf mich fällt,
muss ich mein Leben lassen,
doch meiner Liebe Geheimnis,
das nehme ich mit mir ins Grab.)

ELISABETH
Er stirbt.
(Ja, in seiner Brust
die Rivalin ich dann getötet hab.)

Elisabeth kehrt in ihre Gemächer zurück.


SECHSTE SZENE

NOTTINGHAM
Roberto!

ROBERTO
Wie, in deinen Händen?

NOTTINCIIAM
Was hat deine Blässe zu bedeuten?
Ah, sollte …
Kaum wag ich, dich zu fragen.

ROBERTO
Bis jetzt hat sie mein Urteil
noch nicht verkünden lassen,
Aber in ihren Blicken,
Da funkelt grausame Begierde
nach meinem Blute.

NOTTINGHAM
Still, halte ein …
Wie lasten Kummer mir
und Schmerzen auf der Seele!

ROBERTO
Ah, lass nun mein Schicksal sich erfüllen,
Und in den Armen der teuren Gattin
sollst du mein Unglück vergessen.

NOTTINGHAM
Was sagst du?
Ach! … ein böses Schicksal gönnt weder Freund
noch Gattin glücklich mir zu sehen.

ROBERTO
Erzähle!

NOTTINGHAM
Ein geheimnisvolles Leid verdüstert Saras Tage
und führt sie langsam an den Rand ihres Grabes.

ROBERTO
(O Gott, die Unglücksel'ge!)

NOTTINGHAM
Gestern, der Tag war ruhig, als ich früher als üblich
in mein Gemach mich zurückzog.
ln ihrem Zimmer, wo sie sonst liebte,
einsam sich aufzuhalten, hörte ich etwas …
Es klang wie geheimnisvolles Schluchzen.
Ich ging ganz leise, unbemerkt an die Türe.
lch konnt' sie sehen, mit gold'nen Faden
verzierte sie eine Schärpe.
Oft hielt sie inne und weinte heisse Tränen,
dabei rief sie den Tod an!
Schnell ging ich weiter; denn mein Herz klopfte stürmisch …
lch schien von Sinnen, mir war,
als fühlt' ich mich dem Wahnsinne nahe.

Kavatine

Wie konnte jenes zarte Herz
So sich der Trauer ergeben;
Eine fatale Schwermut
verdüstert auch mein Leben.
Auch ich bin oft den Tränen nah …
Und ich weiss keinen Grund!
Bisweilen quält mich Eifersucht,
Und böse Zweifel drauen;
Doch alles das, was für sie spricht,
Kann den Verdacht zerstreuen.
Im Herzen eines Engels,
Da sucht man umsonst nach Schuld.


SIEBTE SZENE

CECIL
Herzog, eilt Euch! Es ruft die Königin
zur Verhandlung den Rat zusammen.

NOTTINGHAM
Sagt, was gibt es?

CECIL
Es ist ein Urteil,
das zu lang schon aufgeschoben.

NOTTINGHAM
Ich komme. Mein Freund!

ROBERTO
Was bedeuten diese Trauer
und diese Tränen?
Du verlässt mich in Gefahren!
CECIL
Komm jetzt!

NOTTINGHAM
Ich will dich retten!
Jeder nennt dich hier Rebell;
Was dich erwartet sind die Ketten;
Deine Ehre will ich dir retten,
Himmel höre, dass ein Freund hier für ihn spricht.
Ihm das Leben zu bewahren,
Will im Himmel ich Hilfe finden;
Lass durch meinen Mund verkünden
Von der Freundschaft heil'gem Band.

ROBERTO
(Auf der ganzen Welt wird niemand
meines Herzens Qual verstehn.)

LORDS
(Himmel strafe den Verbrecher
Für sein schändliches Vergehn.)
Kommt Graf, kommt!


ACHTE SZENE

SARA
Alles ist ruhig … Nur in meinem Herzen spricht eine Stimme,
Ein Aufschrei! Ja mein Gewissen klagt mich an!
Doch ich bin schuldlos! Ist es doch Mitleid,
das ich jetzt für ihn fühle und keine Liebe.
Wenn schreckliche Gefahren Roberto nun bedrohen,
vergess ich meine Qual …
Wer kommt da!


NEUNTE SZENE

SARA
Roberto!

ROBERTO
Nicht ein einziges Mal hast du gestattet,
Dass ich dich seh! Du Falsche! du Verrät'rin,
Treulose! All diese Worte
sind noch nicht die Beleid'gung,
Die du verdienest!

SARA
So hör mich! Vor vielen Jahren schloss man
des Vaters letzte Ruhestätte mit einem Grabstein.
Verwaist war ich und verlassen.
Weil ich Hilfe brauchte,
Da versprach mir die Königin:
"Ich will dich glücklich vermählen …"

ROBERTO
Und du?
SARA
Ich wehrt' mich. Ich flehte umsonst,
Denn man zwang mich in mein Brautgemach.
Was sag ich? In mein eignes Totenbette!

ROBERTO
O Gott!

SARA
Wenn niemals das Glück ich fand,
Du solltest glücklich werden …
Schenke dein Herz der Königin,
Mein Roberto.

ROBERTO
Kein Wort mehr!
Tot ist mein Herz für Liebe.

SARA
Ein Ring glänzt an deinem Finger:
Gab sie ihn dir nicht selber
Als ein Pland ihrer Liebe?

ROBERTO
Als Pfand tier Liebe? Was sagst Du!
Deinen Verdacht will ich zerstreuen.
wirft den Ring auf den Tisch
Tausendmal gäbe ich für dich mein Leben!
SARA
Roberto … ein letztes Wort noch!
Hör deine Sara, sie wagt es,
Eine Bitte zu tun.

ROBERTO
Fordre mein Leben!
Gerne geb ich es hin für dich Geliebte!

SARA
Du sollst leben … entflieh von diesem Orte.

ROBERTO
Ist das die Wahrheit?
Was sagst du, ist es ein Traum!

SARA
Wenn du mich lieb hast,
verlasse mich auf ewig!

ROBERTO
Auf ewig! … Wie konnte ich es ahnen,
Dass mich dein Herz belog.
Du kannst mich lassen?

SARA
Hab Mitleid!
Ich liebe dich innig!

Duett

Seit deiner unsel'gen Wiederkehr
Fühl ich in meinem Herzen,
Wie das erloschene Feuer
Zu neuer Glitt entbrannte …
So geh doch, entfliehe, verlasse mich, ach!
Man will dem Henker dich geben …
rette dein eignes Leben,
rette die Ehre mir!

ROBERTO
Sag mir, wo ich bin …
die Schande,
So nah dem Tode …
ich wanke!
Trotz deiner Liebe soll ich gehn?
Du willst, dass ich dich verlasse!
So trockne die bitt'ren Tränen,
Ja, ja, ich will fliehn.

SARA
Du schwörst es!

ROBERTO
Ja.

SARA
Und wann verlässt du London?

ROBERTO
Sobald die Dunkelheit
Die nächste Nacht verfinstert,
Kann nichts mehr mich verraten,
Dann kann ich die Stadt verlassen.
Jetzt ist's unmöglich,
Das Morgenrot zieht am Horizont herauf.

SARA
Ah, wie gefährlich! Nur fort von hier,
Damit dich niemand findet!

ROBERTO
Grausame Stunde!

SARA
Ein letztes Pfand
unsrer unsel'gen Liebe
lass mich dir geben...

reicht ihm eine Schärpe

ROBERTO
Gib es mir hier
auf mein wundes Herz!

SARA
Geh jetzt, und im Gebete nur
Darfst du noch an mich denken.
Addio!

ROBERTO
Auf ewig!

SARA
O Abschiedsschmerz!

ROBERTO
O grauenvolles Los!

SARA, ROBERTO
Dieser Abschied so schmerzlich und grausam
ist der Abgrund aller Leiden,
Meine brennendheissen Tränen
Trocknen nie in Ewigkeit!
Niemals mehr sehn wir uns wieder,
Ich fühl's, ich wanke, nie mehr, nie mehr.
Diese Worte besiegeln auf ewig
unser Leben voller Qual!



ZWEITER AKT

ERSTE SZENE
Saal in Westminster


LORDS
Schon graut der Morgen.
Doch auf sein Urteil harrt man voll Sorgen.
Hilft nicht die Königin, bleibt nichts zu hoffen.
Dann ist kein Ausweg mehr für ihn offen.

DAMEN
Seid still, ihr Herren. Elisabeth,
Zitternd und bebend sinnt sie nach Rache,
Sie irrt umher, einsam und verlassen,
doch auch Entschlüsse kann sie nicht fassen.

ALLE
Armer Roberto!
Düstere Wolken
Künden vom Schicksal,
das dich bedroht.
Denn deine Zukunft
ist schon besiegelt.
Durch jenes Schweigen,
da redet nur dein Tod.


ZWEITE SZENE

ELISABETH
So sprecht!

CECIL
Für viele Stunden war sein Los nicht entschieden:
Denn mehr aus Freundschaft als aus trift'gen Gründen
Hat lebhaft ihn der Herzog noch verteidigt … umsonst.
Er muss das Urteil
Jetzt Euch selbst überbringen.

ELISABETH
Es lautet?

CECIL
Zum Tode!


DRITTE SZENE

GUALTIERO
Königin...

ELISABETH
Das Gericht kann sich entfernen;
Doch ich werd es bald wieder versammeln.
alle entfernen sich ausser Gualtiero
Warst du zu langsam?

GUALTIERO
Er war unauffindbar
Und seinem eignen Schlosse blieb er ferne,
Als schon der Morgen graute.

ELISABETH
Weiter!

GUALTIERO
Er ward entwaffnet,
Und als wir suchten ob er verbotne Schriften
In den Kleidern verberge,
Sahn meine Leute eine sein'ne Schärpe an seinem Busen.
Ich befahl, dass man sie ihm abnimmt:
tollkühn und in wildem Zorn entbrannte er plötzlich;
Vorher schrie er:
Zerreisst, wenn ihr wollt, das Herz im Busen!
Vergebens war das Sträuben des Grafen...

ELISABETH
Und jene Schärpe?

GUALTIERO
Hab ich hier.
ELISABETH
(O Schande!
Das ist ein Pfand der Liebe!...)
Vor meinen Augen soll er erscheinen!
Wie brennt die Wut im Herzen!


VIERTE SZENE

Duettino

NOTTINGHAM
Ihr seht mich voller Trauer
heute vor Euch erscheinen.
Grausame Pflicht erfüll ich.
Seht hier:
reicht ihr ein Schriftstück
Robertos Urteil.
Ich schweig als Minister
Und rede als Freund zu seinen Gunsten:
Gnade! Gnade! Kann Euer Herz
einen Ruf nach Gnade verwehren?

ELISABETH
In meinem Herzen
beschloss ich sein Todesurteil.
NOTTINGHAM
Oh Schmerzen!

ELISABETH
Eine geheime Rivalin
nagt mir am Herzen...
ah, er hat mich verraten
in dieser Nacht noch...

NOTTINGHAM
Was sagt Ihr?
Nein, nein, es ist Verleumdung …

ELISABETH
Schweige! Schweige!

NOTTINGHAM
Grausame List der Feinde, so glaubt mir!

ELISABETH
Nein, es gibt keinen Zweifel...
Man hat bei dem Verbrecher
Sich'ren Beweis gefunden.

geht das Urteil zu unterzeichnen

NOTTINGHAM
Ach, was tut ihr? So wartet und hört mich...
So lasst ihn nicht zugrunde gehn,
Wenn Ihr auch Rache fühlet.
Wenn je für einen treuen Dienst
Ich einen Lohn erbitte,
Den einen Wunsch erfüllet mir,
Den heiss ich für ihn erfleh.

ELISABETH
Schweig, was soll hier noch Gnade.
Nein, er verdient kein Mitleid.
Schwer hat er sich vergangen,
Ja, seine Schuld ist erwiesen.
Er soll dem Tode nicht entgeh'n
Und wird umsonst um Gnade flehn.


FÜNFTE SZENE

Terzetto

ELISABETH
(Da ist der Frevler!)
Komm her zu mir... Heb deine stolze Stirne.
Was sagt ich dir?
Erinn're dich! Liebst du, so fragt' ich,
Graf Essex? Nein: war die Antwort …
Du Treuloser, du Feigling,
Du bist ein Lügner, ein Frevler.
Auf deine frechen Lügen
Sollst du meine stumme Antwort sehen.
Und ein Todesschauer
dringt dir ins Herz hinein.

deutet auf die Schärpe

NOTTINGHAM
Wie! …
die Schärpe wiedererkennend
(Ist das die grausame Wahrheit!..
Sara...)

ELISABETH
Endlich bebst du!

ROBERTO
(O Gott!)

ELISABETH
Falsche Seele, du bist voll Undank,
Meine Rache wird dich ereilen!
Schon bevor es dir gelungen,
Dieses Unheil auf uns zu laden,
Schon bevor du mich beleidigt,
Mich, die Tochter von König Heinrich,
Hattest du verdient, für den Verrat zu sterben,
einen unbarmherz'gen Tod.

NOTTINGHAM
(Es ist Wahnsinn, doch nicht die Wahrheit!
Wie ein böser Traum voll Grauen!
Dass ein Mensch sich so schwer vergangen,
Nein, das kann ich niemals glauben...
Doch wie blass sind sein Züge,
Welche Blicke er mir zuwirft!
Seine Blässe und seine Blicke,
Sie verraten seine Schuld!)

ROBERTO
(Mich erwartet ein böses Schicksal.
Doch ich beb' nicht für mich selber,
Dass die Liebste so in Gefahren,
Das lässt allen meinen Mut in mir erstarren.
In den Augen dieses Mannes
lodert auf die blut'ge Rache!
Unglücksel'ges Pfand der Liebe,
ja du bringst uns statt der Liebe
nur den Tod!)

NOTTINGHAM
Solche Niedertracht verbargst du
im Grunde des Herzens?
Und du wagtest so feigen Verrat
An der Königin!
ROBERTO
(Entsetzliche Qualen!...)

NOTTINGHAM
Das Schwert seines Henkers wird siegen,
es bringt die Verbrecher zum Schweigen...
Mir zu Füssen durchbohrt soll er liegen,
und dann fliesse das Blut dieser Feigen...

ELISABETH
Du, mein Treuer, hast du Grund zu toben,
Da man mich auf das schwerste beleidigt!
zu Roberto
Meine Worte vernimm jetzt!
Das Henkersschwert bedroht dein abscheuliches Leben:
Sag den Namen der kühnen Rivalin,
Sag den Namen, ich schwör es,
du sollst leben. Rede, Rede!

Ein Augenblick Stille.

NOTTINGHAM
(O welch ein Verhängnis!)

ROBERTO
Lasst mich sterben!
ELISABETH
Was du forderst, sollst du haben.


SECHSTE SZENE
Auf ein Zeichen der Königin füllt sich der Saal mit Edelleuten, Damen, Pagen, Wachen etc.


ELISABETH
Hört es alle! Das Gericht hat das Urteil
Über ihn mir zum Zeichnen gegeben.
Nun, ich tu es.
Wenn die Sonne, die jetzt ihren Lauf beginnt,
zu Mittag den Höchststand erreicht hat,
soll ein Schuss der Kanone ertönen,
dann falle das Beil auf ihn nieder.

CHOR
(Tag des Grauens, er bringt ihm den Tod!)

ELISABETH
Fort!
Fort, dein Leben ist bald schon beendet,
Und dein Name sei ewig geschändet.
Mein Hass hat deine Vernichtung beschlossen,
und keine Träne wird für dich vergossen:
Mit dem Staube gemeiner Verbrecher
Sei der deine auf ewig vereint.

ROBERTO
Wenn der Degen vom Blute gerötet,
werden Ehre und Ruhm nicht getötet.
Ja, deine grausame Rache kann nicht den Ruhm,
nur das Leben mir nehmen.
Wo mein Leichnam zur Ruhe gebettet,
dort erstrahlt meinem Ruhm ein Altar.

NOTTINGHAM
(Kein Verbrecher stirbt je durch den Degen,
Er sei ehrlos dem Henker übergeben...
Keine Strafe stillt je mein Verlangen
Nach Rache, die heiss in mir brennt.
Endlich fliesse sein ehrloses Blut.
Selbst im Grab findet er keine Ruh!

CECIL GUALTIERO
Fort, dein Leben ist bald schon zu Ende
Und dein Name sei ewig verflucht.

CHOR
Den Verstoss'nen erwartet kein Friede,
selbst im Grab findet er keine Ruh.

Auf ein Zeichen Elisabeths wird Roberto von Wachen umstellt.

DRITTER AKT

ERSTE SZENE
Im Palast von Nottingham


SARA
Wie lässt mein Gatte lang auf sich warten!


ZWEITE SZENE

HAUSDIENER
Herzogin!
Einer der Tapf'ren, welche im Palast der Königin wachen,
kämpfte früher an der Seite Robertos.
Er kam hierher und brachte für Euch ein Schreiben,
das er Euch persönlich in die Hände geben möchte.

SARA
Er komme.
Ein Soldat tritt ein und überreicht der Herzogin einen Brief, dann zieht er sich mit den Dienern zurück.
nachdem sie gelesen hat

O welch ein Unglück!
Das Urteil ist geschrieben!
Doch.., hier erfahr ich...
Dass der Ring hier die heilige Bürgschaft ist für seine Tage.
Wie lang noch?
Schnell zu Elisabeth, die Zeit drängt …


DRITTE SZENE

SARA
(Der Herzog! Welch düstre Blicke!)

NOTTINGHAM
Du bekamst ein Schreiben?

SARA
(O Himmel!)

NOTTINGHAM
Sara! Ich will es sehen!

SARA
Gatte!

NOTTINGHAM
Hör mich! Ich befehl' es:
Gib mir das Schreiben!

SARA
(Ich bin verloren!)

NOTTINGHAM
liest
Nun, du hast also das Mittel,
ihn vor dem Tod zu retten?
Einen Ring gab er dir! Wann denn?
Im Schutz des Dunkels der letzten Nächte,
hast du als Liebespfand mit eignen Händen
eine goldene Schärpe ihm um die Brust gewunden?

SARA
Der Schlag, der mich getroffen, kam unerwartet!
Er weiss schon alles!

NOTTINGHAM
Ja, du Verdammte! alles ... ja!

Duett

Du weisst nicht, dass einst ein Rachegott
Auf die Verräter lauert?
Weisst nicht, dass jeder Schuldige
Vor seiner Macht erschauert!
Ein Meineid erweckt den Rachegott
Auch hier in meiner Brust.

SARA
Ah, du tötest mich!

NOTTINGHAM
Verworf'ne, höre mich:
Noch ist Roberto am Leben.
Für meinen Freund bewahrt
Ich zärtliche Lieb im Herzen,
Wie ein Geschöpf des Himmels
Liebte ich meine Gattin.
Für beide hätt' ich jederzeit
Gewagt mein eignes Leben...
Und er verriet mich? Mich Ärmsten!
Du, Freund und meine Gattin!
Törin, was nützen Tränen...
Blut will statt Tränen ich sehn.

SARA
Hat denn ein böses Schicksal
Von uns Besitz genommen?
Wer kann denn, wer voller Unschuld,
Die Züge der Schuld bekommen?
O Gott, da es dir gegeben ist,
In diesen Herzen zu lesen,
Du gnäd'ger Gott kannst es ja bezeugen,
Dass niemals gottlos der Freund gewesen,
Und dass auch ich im Leben nie,
Nein niemals Verrat beging.
ein Trauermarsch ertönt
Welch ein unheilvolles Trommeln...

sie stürzt zum Balkon;
von weitem sieht man Roberto vorbeigehen, von Wachen umgeben.


NOTTINGHAM
Sie führen ihn in den Tower.

SARA
Ja, ich fühl es, ein Todesschauer
Fliesst durch meine Adern!
Jetzt bereiten sie den Galgen!
Die Stunde, die Stunde ist schon so nahe!...
Himmel, so hilf mir!

NOTTINGHAM
Du Falsche, du bleibst hier!
Wohin läufst du?

SARA
Ich will zur Königin.

NOTTINGHAM
Wie, du wagst ihn noch zu retten?

SARA
Lass mich...

sie versucht sich zu befreien

NOTTINGHAM
O Schande! Du wagst es?
Die Wache des herzoglichen Palastes erscheint.
Da schau!
Und für dich sei der Palast hier dein Gefängnis.

SARA
O Gott!
Erbarmen, ah hab' Erbarmen.
Um die Angst, die ich hier leide,
Schenk mir einen einzgen Augenblick!
Ich beschwöre, nicht zu entfliehen,
Und schon bald kehr ich zu dir zurück!
Tausend Tode will ich sterben,
Wenn du mir den Wunsch erfülltest,
Und die Hand will ich noch segnen
Für den Tod, den sie mir gab.

NOTTINGHAM
Meine Ehre habt ihr geschändet,
Wie kann eure Untat ich rächen.
Jedes Wort, das dein Mund verschwendet,
Jede Träne, ja, ist ein Verbrechen.
Ah! Zu milde sind die Qualen,
Und der Tod, der ihn erwartet!
Gott im Himmel, gib ewige Strafe
Dieser Falschen, die mich verriet!


VIERTE SZENE
Im Tower von London


ROBERTO
Wird für mich diese Schreckenspforte
niemals sich auftun? ...
Welch böse Ahnung lässt voller Schrecken
mir das Blut erstarren!
Ich vertrau dem Boten,
und jenes Pfand der Liebe
bringt uns die sich're Rettung.
Ich kann den Tod nicht fürchten,
Bin im Krieg ihm begegnet;
Nur einem einzgen Wunsch gilt mein Leben;
Dass ich die Tugend Saras von jedem Zweifel befreie.
O du, der sie mir raubte, die ich von Herzen liebe,
ich werde fallen von deinem Schwerte, nimm mir du das Leben.

Arie
Lass meine letzten Worte dir noch sagen
Im Angesichts des Todes:
Unschuldig wie ein Engel
Ist die eigne Gattin.
Ich schwör es, und meine Schwüre
will ich mit Blut besiegeln.
Glaub meinen letzten Worten jetzt,
da mein Mund sie spricht.
Im Angesichts des Todes
Kennt man die Lüge nicht.
man hört Schritte und dumpfes Geräusch von Riegeln
Welch ein Klang durchbricht die Stille?
Endlich öffnen sich die Tore.
Ja, man bringt mir die Begnadigung!


FÜNFTE SZENE

WACHEN
Kommt, Graf Essex!

ROBERTO
Wohin?

WACHEN
Zum Tode!

ROBERTO
Zum Tode! Zum Tode!
Unglücksel'ge, hier auf Erden
kannst du nicht auf Gnade bau'n!
Doch du bist hier nicht verlassen,
Der Gerechte wird dich erhören.

Das Antlitz noch von Tränen nass,
Gerötet von meinem Blute,
So werd ich vor Gott im Himmel stehn,
Für dich um Gnade flehen!...
Der Engel Schar erbarmt sich dein,
Trost findet dann mein Leiden...
Der Himmel wird zum erstenmal
Erflüllt von Tränen sein.

WACHEN
Nun kommt, es wird Zeit!
Macht Euch bereit
zum allerschwersten Tod.


SECHSTE SZENE
Saal in Westminster


ELISABETH
(Und Sara?
Wie konnt in diesem Augenblicke sie mich verlassen?
Sie eiligst herzuholen hatt' ich Gualtiero selber aufgetragen.
Und nun... lch brauche Beistand und bedarf ihres Mitleids,
es könnt' mich trösten...
Ich bin doch schliesslich eine Frau!
Das wilde Feuer der Wut erlosch.)

DAMEN
(In dem erregten Antlitz
Spiegeln sich ihre Qualen.
Wo ist auf ihrer Stirn
Der Ausdruck ihrer Majestät!)

ELISABETH
(Noch bleibt mir einige Hoffnung...
Dass er den Ring so nah dem Tode zu mir herbringen lässt.
Er wird bereuen vor meinen eignen Augen ...
Doch fliehn die Stunden ... Käm' doch die Uhr zum Stillstand.
Wenn er das Sterben, um der Rivalin treu zu sein, erwählte?
O der Gedanke schreckt mich! Man bringt ihn schon zum Galgen?
Wie grausam! So wartet!)

Schlussarie
Du sollst leben an ihrer Seite,
Denn mein Herz hat dir vergeben.
Du sollst leben und mich verlassen,
Ohne Hoffnung in Ewigkeit.
Wie verberg ich diese Tränen,
Damit niemand sagt hier auf Erden:
Die Königin von England
Habe weinen ich gesehn.


SIEBTE SZENE

ELISABETH
Sagt, was bringt ihr?

CECIL
Graf Roberto macht sich auf den Weg zum Galgen.

ELISABETH
(Gott!)
Wie, zum Galgen? Gab er Euch nicht ein Pfand,
um es der Königin zu bringen?

CECIL
Gar nichts gab er.

ELISABETH
(Wie treulos!)
Ich höre Schritte,
ah, wer kommt da?

CECIL
Es ist die Herzogin.


ACHTE SZENE
Sara reicht Elisabeth den Ring.


ELISABETH
Woher hast du diesen Ring hier?
Welche Schande! Welche Blässe!
Oh, ich ahne ... So wärest du es?
So rede!

SARA
Sagt meine Angst Euch nicht schon alles?
Ich... bin... ach...

ELISABETH
Sprich weiter!

SARA
Die Rivalin.

ELISABETH
Du!

SARA
Ja, bestraft mich,
doch den Grafen lasst am Leben!

ELISABETH
zu den Edelleuten
Schnell, beeilt euch, ach, so lauft doch;
wenn der Graf am Leben bleibt,
dann könnt ihr alles von mir fordern.

EDELLEUTE
Himmel, steh uns gnädig bei!


NEUNTE SZENE
Man hört einen Kanonenschuss


NOTTINGHAM
Er ist gerichtet!

DAMEN, EDELLEUTE
Welch ein Grau'n!

ELISABETH
Sie nähert sich Sara, verkrampft und atemlos vor Wut.
Du Verworf'ne, du warst es,
Hast alleine ihn ins Grab hinabgestossen!
Warum hast du denn gezögert,
Diesen Ring zu mir zu bringen?

NOTTINGHAM
Nein, ich selber, ich bin's gewesen,
Da man mir die Ehre nahm.
Was ihr wolltet, habt ihr bekommen.

ELISABETH
zu Sara
Falsche Seele!
zu Nottingham
Gefühllos Herz!
Zum Himmel erhebt sich das Blut, das vergossen;
Gerechtigkeit will es, es schreit nach Rache.
Der Engel des Todes wird euch erreichen,
denn grausame Strafe erwartet euch beide.
Die Tat, die so feige und grausam begangen,
verdient keine Gnade, sondern das Schwert!
Beim Jüngsten Gericht könnt vor Gott ihr noch flehen,
vielleicht, dass er selber euch Gnade gewährt!

DAMEN, EDELLEUTE
Beruhigt Euch, gedenket der Pflichten der Krone!
Wer herrschet, lebt nicht für sich selbst.

ELISABETH
So schweiget:
ich herrsch' nicht, ich leb' nicht …
Entfernt euch!

DAMEN, EDELLEUTE
Königin!

ELISABETH
So schweiget:
wie vor einer entsetzlichen Vision erschreckend
Seht dort jenen Galgen, vom Blute gerötet,
Verbrechen befleckt auch die Krone des Landes,
ein böses Gespenst erscheint im Königspalaste
und hält in den Händen das Haupt dieses Toten,
nur Seufzer erfüllen den Himmel -
nichts kann die Tage der Zukunft erhellen.
Dort wo mein Thron stand, erhebt sich ein Grab,
und in das will ich steigen und enden mein Leid!
Entfernt euch, ich wünsch es!
In englischen Landen soll Jakob König sein!