ERSTER AKT
»Das Kreuz«: Der Heilige Franziskus und Bruder Léon sprechen über das Wesen vollkommener und wahrer Freude. Der Heilige glaubt, dass die um Christi willen ertragene Selbstüberwindung von Leiden, Schmach, Ungerechtigkeit und Schimpf die wahre Freude bringt. Wer auf diesem Weg wandeln wolle, nehme sein Kreuz und folge mir nach.
»Der Lobgesang«: St. Franziskus mit den Brüdern Sylvester, Rufin und Bernhard loben »Den, der war, ist und sein wird in Ewigkeit«. Sie setzen sich mit der Existenz des Hässlichen auseinander. Der Heilige bittet um die Begegnung mit einem Leprakranken und die Kraft, ihn zu lieben.
»Der Leprakranke«: Der Leprakranke begegnet St. Franziskus und lehnt sich gegen Gott auf. Ein Engel erscheint und verkündet, dass Gott alles weiss und die Liebe selbst ist. Der Aussätzige ist völlig verwandelt, als ihn St. Franziskus Freund und Bruder nennt, ihn umarmt und küsst.
ZWEITER AKT
»Der reisende Engel«: Ein Engel kommt ins Kloster und möchte mit Léon und Massée reden, wird aber von Elias zornig abgewiesen. Er verschwindet, als die Brüder nichts über die Vorherbestimmung sagen wollen. Der Engel kommt zum zweiten Mal und bittet Bruder Bernhard, seine Fragen zu beantworten. Der Fremde weigert sich, seinen Namen zu nennen und geht. Erst als er nicht mehr zu sehen ist, kommen die Brüder zu der Erkenntnis, dass sie ein Engel besucht hat.
»Der musizierende Engel«: St. Franziskus preist den Herrn, die Gestirne, die Auferstehung der Toten und die unendliche Seligkeit. Ein Engel erscheint und spielt Geige und Bratsche. Von überall ertönt Musik; der Heilige fällt in Ohnmacht. Als er wieder erwacht, gesteht er den besorgten Brüdern, durch himmlische Musik erschüttert worden zu sein.
»Die Vogelpredigt«: Bruder Massée erinnert an einen jungen Mann aus Siena, seit dessen Eintritt in den Orden viele Vogelarten, die nie vorher in Umbrien zu sehen waren, jetzt hier leben. St. Franziskus predigt den Vögeln und segnet sie.
»Der Tod und das neue Leben«: St. Franziskus liegt sterbend am Boden, die Brüder knien um ihn. Der Heilige nimmt Abschied von der Welt. Ein Engel erscheint, neben ihm der Aussätzlge, der heilig geworden ist. Beide geleiten St. Franziskus, ohne dass die Brüder die Erscheinungen sehen können, ins Paradies. Himmlische Musik und Seligpreisungen erklingen.