Synopsis: Street Scene

from Kurt Weill


ERSTER AKT
Vor unseren Augen spielen sich Kommen und Gehen, die Gespräche, das Handeln der Leute, kurz, das Leben und Sterben einer übervölkerten New Yorker Mietskaserne ab. Während Kinder auf der Strasse spielen, sitzen Frauen aller Nationalitäten wegen der nicht zu ertragenden Juni-Hitze vor ihrem Wohnhaus. Sie reden mit dem Hausmeister Henry Davies, der gerade singend vom Keller heraufgekommen ist. Meist wird aber, das ist zur Zeit das beherrschende Thema, über die Familie Maurrant getuschelt. Frank und Anna, die Eltern von Rose und Willie, haben sich längst auseinander gelebt. Anna hat sich mit dem Milchmann Steve Sankey eingelassen, was dem eifersüchtigen Frank nicht verborgen geblieben ist. Rose Maurrant, ein nettes junges Mädchen, liebt Sam Kaplan, einen jüdischen, Gedichte schreibenden Studenten. Roses Chef, der Produzent Harry Easter, schlägt ihr vor, mit seiner Hilfe eine Broadway-Laufbahn zu beginnen. Zwischendurch redet man, aber nur kurz, über die Buchanans, die ein Kind bekommen und tuschelt über gerade von der Schule heimkehrende junge Mädchen. Es wird Nacht, die Leute gehen in ihre Wohnungen. Rose hat auf die von Easter in Aussicht gestellte Karriere verzichtet und träumt davon, mit Sam zusammen ein neues glückliches Leben zu führen.

ZWEITER AKT
Es ist wieder Morgen, das Haus erwacht, man hört allen möglichen Lärm und Kinder, die miteinander spielen. Frau Maurrant kümmert sich um ihren kleinen Sohn und Rose versucht, ihre Eltern zu versöhnen. Weil ihr das nicht gelingt, sucht sie Trost bei Sam und schlägt ihm vor, irgendwo anders neu anzufangen. Am Nachmittag tratscht man wieder, Kindermädchen bemühen sich um die Babys. Frank Maurrant hat sich vor Kummer wieder einmal betrunken und wankt, vom Geschwätz der Mitbewohner gereizt, ins Haus. Er erwischt seine Frau mit ihrem Liebhaber und erschiesst beide. Die Polizei erscheint und führt Frank ab. Rose ist sich im klaren, dass sie nun für ihren kleinen Bruder Wlllle sorgen muss und sagt dem geliebten Sam Kaplan »Farewell«.