Sarah Stähli, NEWS (24.11.2009)
Verdis selten aufgeführte Oper «Il Corsaro» feierte in Zürich Premiere
Der Korsar leidet an der Welt. Er treibt auf einem Floss dahin, geplagt von trüben Gedanken. Der melancholische Protagonist von Giuseppe Verdis selten aufgeführter Oper «Il Corsino» entstammt einem autobiografischen Gedicht des britischen Dichters Lord Byron.
Am Premierenabend am Sonntag kam die Oper in Zürich zur Schweizer Erstaufführung. Der Korsar Corrado greift den Tyrannen Said an und wird von diesem gefangen. Saids liebste Haremsdame Gulnara verliebt sich in den wilden Rebellen. Eine Liebe, die nicht auf Gegenseitigkeit beruht: Corrado sehnt sich nach seiner Liebsten, die sehnsüchtig auf ihn wartet.
Der Tenor Vittorio Grigolo überzeugt als Mischung zwischen übermütigem Piraten und verzweifeltem Antihelden. Das junge Team um Regisseur Damiano Michieletto bringt eine moderne, packende Inszenierung auf die Bühne. Die Hauptrolle spielt das Bühnenbild: Auf der unter Wasser stehenden Bühne schwimmen alle auf ihren eigenen Inseln und finden nicht zueinander.