N. N., Der Landbote (20.09.2011)
Mit Alban Bergs «Wozzeck» hat das Theater Basel seine Opernsaison eröffnet. Es ist vor allem ein Abend des Dirigenten und des Orchesters. Dennis Russell Davies, seit 2009 Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel, gastierte erstmals in der Basler Oper. Elmar Goerden inszenierte; er erzählt die Geschichte des Soldaten Woyzeck in aussagekräftigen Bildern. Silvia Merlo und Ulf Stengl haben ihm dafür einen eindrücklichen Spielraum gebaut, der im Querschnitt zwei Etagen eines Hochhauses zeigt, kahle Räume, alle identisch ausgestattet mit einem Stuhl, einem Sicherungskasten und zwei vermauerten Fenstern: eine Albtraumkulisse. In ihnen zeigen sich in präziser Regie stimmige Figuren. Thomas J. Mayer singt diesen Wozzeck mit vollem, warmem Bariton stets textverständlich und zeigt überzeugend den langsamen psychischen Verfall der Figur. Edith Haller ist eine sängerisch ausgezeichnete Marie, die als selbstbewusste Frau überzeugt und in ihrer Verzweiflung packt. Karl-Heinz Brandt gestaltet den Hauptmann facettenreich. Auch die übrigen Rollen sind hervorragend besetzt.