Nicht sehr komische Oper im Luzerner Theater

Tuuli Stalder, srf.ch (06.09.2015)

Albert Herring, 05.09.2015, Luzern

Das Luzerner Theater führt die Oper «Albert Herring» von Benjamin Britten auf. Die komische Oper erzählt vom Konflikt zwischen Erwachsenen und Jugendlichen. Die Inszenierung in Luzern hat einige Schwächen.

1947 wurde die Oper «Albert Herring» von Benjamin Britten uraufgeführt. Die komische Oper kommt mit einer reduzierten Orchesterbesetzung aus und gilt als eigentliche Kammeroper.

Inhaltlich thematisiert das Werk den Generationenkonflikt. Erzählt wird die Geschichte vom jungen Albert Herring, der zum Tugendkönig gekürt wird. Die Erwachsenenwelt will damit ein Zeichen gegen die Verrohung der Jugend setzen. Albert Herring ist unter der Fuchtel der Mutter und moralisch zweifelsfrei: trinkt nicht, spielt nicht, flirtet nicht.

Bei der Feier zum Tugendkönig mischen seine Schulfreunde Alkohol in die Limonade. Albert Herring gelingt dadurch ein neuer Blick auf die Welt. Er will seine eigenen Erfahrungen machen dürfen.

Die Aufführung im Luzerner Theater hat Schwächen:
· Regisseur Tobias Heyder zeichnet die Charaktere kaum. Sie bleiben in ihren grauen Kostümen farblos.
· Der Inszenierung wagt nichts - es fehlt es an originellen Ideen. Die Figuren agieren statisch.
· Die Sängerinnen und Sänger singen zwar gut, verfehlen aber ab und an den Charakter der Kammeroper.

Benjamin Brittens Musik hingegen ist pointiert und rhythmisch. Die Oper ist durchaus hörenswert.