Ildiko Hunyadi, Blick (29.01.2008)
Herr Bim verkauft den Schatten seines Maulbeerbaums und gerät in Teufels Küche - in der Kinderoper «Im Schatten des Maulbeerbaums».
Wim hats nicht leicht. Die Nachbarsmädchen hänseln ihn, die Eltern zählen ständig bis zehn, wenn er nicht sofort spurt. Nur der Fremde, der sich auf dem Grundstück der Familie im Schatten des Maulbeerbaums niederlässt, versteht ihn.
Wims Vater mag es nicht, wenn andere sich in seinem Schatten ausruhen. Als der Fremde ihm den Schatten abkaufen will, willigt er ein. Bald sitzt der Fremde im Wohnzimmer. Schatten wandern.
Das farbenfrohe Bühnenbild und das Libretto (Dagny Gioulami), in dem es - kindgerecht - auch ums Zähneputzen und Händewaschen geht, kontrastiert mit den düsteren Klängen, die Edward Rushton (35) komponiert hat. Im Ohr bleiben die Dissonanzen, nirgends Melodien - anstrengend.
Kinder waren an der Premiere kaum im Saal, trotz frühem Start. Wie ihnen die Kinderoper wohl gefällt?