La mamma morta

Andrea Chénier von Umberto Giordano


ITALIANO

MADDALENA
La mamma morta m'hanno alla porta
della stanza mia; moriva e mi salvava!
poi a notte alta io con Bersi errava,
quando ad un tratto un livido bagliore
guizza e rischiara innanzi a' passi miei
la cupa via! Guardo!
Bruciava il loco di mia culla!
Così fui sola! E intorno il nulla!
Fame e miseria! Il bisogno, il periglio!
Caddi malata, e Bersi, buona e pura,
di sua bellezza ha fatto un mercato,
un contratto per me!
Porto sventura a chi bene mi vuole!
ad un tratto, nelle pupille di Maddalena si effonde una luce di suprema gioia
Fu in quel dolore
che a me venne l'amor!
Voce piena d'armonia e dice:
"Vivi ancora! Io son la vita!
Ne' miei occhi è il tuo cielo!
Tu non sei sola!
Le lacrime tue io le raccolgo!
Io sto sul tuo cammino e ti sorreggo!
Sorridi e spera! Io son l'amore!
Tutto intorno è sangue e fango?
Io son divino! Io son l'oblio!
Io sono il dio che sovra il mondo
scendo da l'empireo, fa della terra
un ciel! Ah!
Io son l'amore, io son l'amor, l'amor"
E l'angelo si accosta, bacia,
e vi bacia la morte!
Corpo di moribonda è il corpo mio.
Prendilo dunque.
Io son già morta cosa!

DEUTSCH

MADELEINE
Die Mutter brachten an der Türe meiner
Kammer sie um; sie starb, um mich zu retten!
Später, in tiefer Nacht, als ich mit Bersi
umherirrte, schoss ein grelles Licht
vor mir empor und überstrahlte
die dunkle Strasse. Ich blickte auf:
Die Stätte meiner Kindheit stand in Flammen.
So war ich ganz allein. Um mich das Nichts.
Hunger und Elend, Sorgen und Gefahr.
Ich wurde krank, und Bersi, die gute, reine,
mit ihrer Schönheit trieb sie Handel,
verkaufte sich für mich!
Nur Unheil bring' ich denen, die mich lieben.
plötzlich, mit vor Freude strahlenden Augen

In diesem Jammer
kam die Liebe zu mir!
Und eine Stimme voller Wohllaut sprach:
"Leb weiter! Ich bin das Leben!
In meinen Augen findest du den Himmel!
Du bist nicht allein!
Deine Tränen will ich entgegennehmen!
Deinen Weg will ich gehen und dich stützen!
Lächle und hoffe! Ich bin die Liebe!
Ist alles ringsumher nur Blut und Schmutz?
Ich bin ein Gott! Ich bin das Vergessen!
Ich bin der Gott, der vom Himmel
zur Erde niedersteigt und die Welt
zum Himmel macht!
Ah! Ich bin die Liebe, die Liebe, die Liebe!"
Der Engel nähert sich, er küsst mich
und sein Kuss bringt den Tod!
Mein Leib gehört schon einer Sterbenden.
Nimm ihn denn hin.
Ich bin ja schon ein Leichnam.

La mamma morta m'hanno alla porta
(Die Mutter brachten sie an meiner Tür um / Von Blut gerötet).

Erzählung der Maddalena di Coigny
vor dem Revolutionstribunal
(Im dritten Akt.)

HISTORISCHE INTERPRETATIONEN

Maria Callas, 1954