Der verdammte Gasparone

Gasparone von Karl Millöcker


DEUTSCH

NASONI
1.
Der verdammte Gasparone
treibt es mir denn doch zu bunt:
täglich hinter dem Patrone,
dabei geht man ja zugrund!
Was ich heute Nacht gelitten,
macht mich jetzt noch desperat!
Ober Lavablöcke schritten
wir auf unwegsamstem Pfad!
Ringsherum in allen Ecken
soll der Gasparone stecken:
unterm Tische, in dem Bett,
selbst im kleinsten Kabinett;
in den Klöstern, in den Kellern,
in der Küche unter Tellern,
ob der Raum so eng und klein,
dass kein Teufel kommt hinein:
wo es dunkel oder licht,
wittert man den Bösewicht!

Ihn, den alle Häscher suchen,
ihn, dem alle Lippen fluchen,
ihn, den alle Wälder kennen,
ihn, den Räuber Bruder nennen,
ihn, von dem man schaudernd spricht:
ihn, ihn, ihn,
ihn erwisch' ich nicht,
o verflixte G'schicht!
Ich erwisch' ihn nicht,
o verflixte G'schicht!

2.
Bin schon völlig wie zerschlagen,
meine Beine fühl' ich kaum!
Hier im Kopfe, da im Magen:
überall ein leerer Raum!
Schon zu lang werd' ich geduldig
immer hin und her gesprengt,
bin's nun der Gesundheit schuldig,
dass der Kerl wird bald gehängt!
Sagt mir einer guten Morgen,
bin ich auch bereits in Sorgen,
ob's nicht Gasparone ist,
der mich so vertraulich grüsst.
Wenn Champagnerkorken knallen,
glaub' ich mich schon überfallen;
sticht mich irgendein Insekt,
glaub' ich, dass sein Dolch schon steckt,
schrei': halt auf den Bösewicht,
der auf Schandtat nur erpicht.

Ihn, den alle Häscher suchen,
ihn, dem alle Lippen fluchen,
ihn, den alle Wälder kennen,
ihn, den Räuber Bruder nennen,
ihn, von dem man schaudernd spricht:
ihn, ihn, ihn,
ihn erwisch' ich nicht,
o verflixte G'schicht!
Ich erwisch' ihn nicht,
o verflixte G'schicht!