Synopsis: Aventures & Nouvelles Aventures

von György Ligeti


Vorbemerkung

In der Kombination von Musik, "Text" und stummer bildlicher Handlung gibt Ligeti in dieser "musikalisch-dramatischen Aktion" die Oper nicht auf, sondern fügt deren alte Teile auf neue Weise zusammen.
Zugleich gelingt dem Komponisten dabei eine frappierende Lösung des alten Opernproblems, der Frage nach der Priorität von Text oder Musik. Wort wie Ton sind hier wahrhaft gleichberechtigt, denn es gibt keine zu vertonenden Texte. Vielmehr sind die Silben, Vokale und Konsonanten Bestandteile der Musik.

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Eine eigentliche Handlung gibt es nicht, da auch kein normaler Text existiert. Es werden mittels einer Phantasiesprache menschliche Verhaltensweisen wie Angst, Schrecken, Staunen Freude usw. dargestellt. Dabei kommen alle möglichen Gestalten, Figuren, Symbole und Gleichnisse vor, die miteinander in Berührung kommen. Alles wird von den Sängern und Instrumentalisten entsprechend kommentiert. So treten z. B. Teufelsmasken und Rokoko-Damen, eine Laokoongruppe, olympische Läufer, Kavaliere, ein Golem und andere Phantasiefiguren auf, die zum Schluss alle, in ein Riesennetz verstrickt, zugrundegehen.