Synopsis: Bánk Bán

Banus Bánk
von Ferenc Erkel


ERSTER AKT
Die aus Meran stammende, landfremde Königin Gertrud gibt ein Fest, während ihr Gemahl sich auf einem Kreuzzug befindet. Die ständigen Feldzüge des Königs haben das Land an den Rand des Ruins gebracht, das zudem noch durch die Ämterpolitik der Königin, deren Angehörige alle entscheidenden Stellen in Staat und Kirche einnehmen, ausgeplündert wird. So ist Otto, ihr jüngerer Bruder, bereits Bischof, was ihn nicht hindert, Melinda, Bánk Báns Gattin, den Hof zu machen. Er erzählt seiner Schwester, dass er die schöne Frau des Palatins liebe und unbedingt für sich gewinnen müsse, obwohl ihm Ritter Biberach dringend davon abrät. Plötzlich betritt eine Schar unzufriedener Ungarn, von Petur Bán angeführt, den Saal und bringt laut Beschwerden und Wünsche vor. Da die Bittsteller nicht angehört werden, beschliessen sie einen Aufstand, dem auch Bánk Bán beitreten soll. Dieser kann sich zunächst nicht dafür entscheiden, wird aber anderer Meinung, als er sieht, dass Otto seine Frau begehrt. Die Königin ermuntert Melinda, den Werbungen Herzog Ottos nachzugeben, doch Melinda bleibt standhaft und entflieht dem Zudringlichen. Biberach weist Otto einen Weg, wie er die fremde Frau doch noch erobern könne.

ZWEITER AKT
Bánk Bán hat sich noch immer nicht entschliessen können, die Führung der Rebellen zu übernehmen. Auch Tiborc, der über die Not des Landes berichtet, kann ihn nicht umstimmen. Erst als Biberach und Melinda kommen und Bánk Bán erfährt, dass seine Frau von Otto im Schlaf entehrt wurde, ergreift er die Partei der Aufständischen und eilt an den Königshof, um Gertrud zur Rede zu stellen. Tiborc soll inzwischen auf Melinda und ihren Sohn aufpassen.
Bánk Bán ist in die Gemächer der Königin eingedrungen, um Rechenschaft zu fordern. Königin Gertrud hat nur Hohn und Spott für ihn übrig und bedroht den Palatin und seine Familie mit dem Tod. Als sie einen Dolch aus dem Gewand zieht, um Bänk Bán zu erstechen, entreisst er ihr die Waffe und stösst sie nieder. Die Königin stürzt zu Boden und stirbt.

DRITTER AKT
Tiborc führt Melinda und das Kind zur Theiss und setzt mit einem Kahn über den Fluss, um Bánk Báns Haus zu erreichen. Ehe jedoch der Kahn an das Ufer kommt, stürzt sich die geistig umnachtete Melinda mit ihrem Sohn in den Fluss und ertrinkt.
Der Aufstand ist zusammengebrochen, die Truppen des heimkehrenden Königs haben gesiegt. Dieser klagt den Palatin im Thronsaal des Mordes an der Königin an. Bánk Bán bekennt sich offen zu seiner Tat und rechtfertigt sich. Der König fordert ihn zum Duell, doch dieses findet nicht mehr statt. Als Tiborc die tote Melinda hereinbringen lässt, bricht der Palatin zusammen und erdolcht sich.