Synopsis: Belshazzar

Belsazar - Baldassar
von Georg Friedrich Haendel


Trotz der Warnungen seiner Mutter, Königin Nitocris, frevelt König Belsazar von Babylon gegen den Gott der Juden, welche sich in Gefangenschaft befinden.
Babylon wird von den Persern und Medern belagert und anschliessend erobert. Belsazar findet dabei den Tod und der siegreiche Perserfürst Cyrus verspricht den Juden die Rückkehr ins gelobte Land.



ERSTER TEIL
Nitocris, Belshazzars Mutter und Königin von Babylon, sieht im wiederkehrenden Aufstieg und Untergang der Königreiche das Ergebnis menschlicher Überheblichkeit. Nur Gott allein ist beständig und ewig. Für Babylon sieht sie keine Zukunft mehr.

Unterdessen verspotten die Babylonier, die sich in ihrem Bollwerk sicher fühlen, den sie belagernden Cyrus. Bei ihm ist Gobrias, ein assyrischer Adliger, der zu Cyrus übergelaufen ist, weil er sich Rache für den Tod seines von Belshazzar getöteten Sohnes erhofft.

Cyrus tröstet ihn und erzählt, wie er im Traum den ausgetrockneten Euphrat gesehen und wie ihn eine Stimme aufgefordert habe: «Steh auf und siege!» Er plant, den Fluss in den nahe gelegenen See abzuleiten und nachts durch das trockene Flussbett in die Stadt einzudringen. Dies soll am bevorstehenden Fest des babylonischen Weingottes Sesach geschehen, wenn ganz Babylon im Rausch liegt.

Gobrias schildert hasserfüllt den ausschweifenden und unmässigen Belshazzar. Daniel preist die durch die
Propheten Jesajas und Jeremias verkündete göttliche Verheissung vom Untergang Babylons und ist überzeugt, dass die Zeit für die Befreiung der Juden aus der Gefangenschaft nun gekommen sei.

Belshazzar trifft letzte Vorkehrungen für das Fest, an dem nicht nur der Wein in Strömen fliessen soll, sondern auch alle Frauen und Nebenfrauen teilnehmen. Nitocris’ flehende Bitten, den Ausschweifungen ein Ende zu setzen, entgegnet er mit dem Hinweis auf das alte Gesetz des Feiertages.

Verärgert über die anwesenden Juden befiehlt Belshazzar, die von seinem Grossvater Nebukadnezar im Tempel von Jerusalem erbeuteten heiligen Gefässe zu holen, um sie als Weinbecher zu benutzen. Die Juden warnen ihn eindringlich vor den Folgen dieser Gotteslästerung und Nitocris erinnert ihren Sohn an die Macht Jehovahs.

Die Juden werden noch deutlicher: Belshazzar werde der Rache Gottes nicht entgehen.

ZWEITER TEIL
Cyrus hat den Euphrat umgeleitet, sodass das Flussbett sich leert und den Zugang zur Stadt ermöglicht.

Die Babylonier berauschen sich unterdessen und huldigen Sesach, angeführt von Belshazzar, der aus den jüdischen Tempelgefässen trinkt und den Gott der Juden verhöhnt. Da erscheint eine Hand und schreibt «Mene, Mene, Tekel Upharsin» an die Wand.
Der zu Tode erschrockene Belshazzar lässt nach seinen Weisen schicken, die jedoch die fremde Schrift nicht entziffern können. Der ganze Hofstaat gerät in Verzweiflung.

Nitocris lässt daraufhin Daniel rufen, dem Belshazzar Reichtümer und die dritte Stelle im Reich verspricht, wenn er die Schrift deuten kann.

Daniel lehnt jede Belohnung mit Verachtung ab und übersetzt die Inschrift, die er als hebräische Partizipien der Vergangenheit deutet: «Die Tage deiner Herrschaft sind gezählt; du bist gewogen und zu leicht befunden worden; dein Reich wird zwischen den Medern und Persern aufgeteilt.» Erschüttert fleht Nitocris ihren Sohn an, Gott anzuerkennen und Reue zu zeigen.

Cyrus, der unterdessen in die Stadt eingedrungen ist, befielt, nur den Tyrannen zu strafen, die Bevölkerung aber zu verschonen. Die Perser preisen Cyrus für seine Weisheit und Barmherzigkeit. Wären alle Herrscher wie er, so gäbe es nur Frieden auf Erden.

DRITTER TEIL
Nitocris bangt um ihren Sohn. Daniel tröstet sie nicht, denn er sieht keine Hoffnung für einen Sinneswandel Belshazzars.

Ein Bote überbringt die Nachricht, dass Belshazzar das Fest fortgesetzt und Cyrus inzwischen den Palast gestürmt hat. Während die Juden bereits den Sieg über die Götzen feiern, dankt Belshazzar Sesach dafür, dass der Wein ihm neuen Mut gegeben hat. Trotzig tritt er Cyrus entgegen, wird besiegt und getötet.

Gobrias dankt Gott und Cyrus für den Vollzug der Rache. Dieser ruft das Ende des Krieges aus. Nitocris versichert er, dass ihr Volk unter seinem Schutz stehe und dass sie in ihm einen neuen Sohn erhalte.

Von Daniel wird Cyrus als der von Jesajas lange vorhergesagte Befreier Israels begrüsst und um die vollständige Erfüllung der Prophezeiung gebeten.
Cyrus gelobt, dass er den Tempel in Jerusalem wieder aufbauen und die Juden aus der Gefangenschaft entlassen wird. Er erkennt den Gott Israels an und alle stimmen zum Schluss in den Lobgesang ein.