Operette (Komische Oper) in drei Akten
ERSTER AKT
In Florenz wird der Johannistag, der Namenstag des Schutzpatrons der Stadt, gefeiert. Auch auf dem Platz vor der Kirche Santa Maria Novella geht es lustig zu.
Dort bietet ein fliegender Händler die neuesten Novellen des berühmt-berüchtigten Boccaccio an. Diese pikanten Geschichten stellen die Männer als Dummköpfe hin und schmeicheln den Frauen, die daher für den Dichter schwärmen. Ganz anders die Männer: Sie jagen den Händler fort und brüsten sich mit ihrer Klugheit. Besonders Scalza und seine Freunde Lotteringhi und Lambertuccio wettern gegen Boccaccio und wollen dessen Ausweisung durchsetzen.
Während sie sich noch unterhalten, schleicht sich der Student Leonetto zu Beatrice, der schönen Frau Scalzas, mit der er seit Wochen, seit ihr Mann abwesend ist, ein Verhältnis hat. Als nun Beatrice ihren Mann zu früh zurückkommen sieht, ruft sie um Hilfe. Boccaccio stürzt ins Haus und hilft seinem Freund, sich ungesehen davonzumachen. Boccaccio selbst liebt Fiametta, die hübsche Adoptivtochter Lambertuccios.
Inzwischen ist Pietro, der Prinz von Palermo, der sich um die Tochter des Herzogs bemüht, in Florenz eingetroffen und möchte hier gern einige Abenteuer erleben. Seine Ähnlichkeit mit Boccaccio ist so gross, dass sich einige Bürger auf ihn stürzen und ihn verprügeln. Diese Gelegenheit nutzt Boccaccio, um mit seiner Fiametta zu turteln.
Die Bürger haben inzwischen gesehen, dass sie den Falschen erwischt haben: so verbrennen sie wenigstens die Hefte Boccaccios, der dabei fleissig mithilft, um sich nicht zu verraten.
ZWEITER AKT
Die drei Liebhaber Boccaccio, Pietro und Leonetto bringen ihren Damen Fiametta, Isabella und Beatrice ein Ständchen. Der Tag beginnt, sie werfen ihnen Brieflein zu und verstecken sich dann. Als Lotteringhi seinen Geschäften nachgeht, kann sich Pietro dessen Frau Isabella nähern: er muss sich jedoch schnell in einem Fass verstecken, als Lotteringhi vorzeitig zurückkehrt. Isabella macht ihm weis, der Fremde wolle das Fass kaufen. Lotteringhi ist hocherfreut.
Indessen bietet sich Boccaccio, als Bauernbursche verkleidet, an, Lambertuccio beim Olivenpflücken zu helfen. Er redet dem gutgläubigen Gewürzkrämer ein, dass man vom Olivenbaum aus alle sich küssenden Liebespaare sehen könne. Lambertuccio steigt auf den Baum und sieht Boccaccio mit Fiametta, Pietro mit Isabella sowie Leonetto, der gerade Lambertuccios eigener Frau Peronella den Hof macht.
Scalza stürzt herbei und macht allem ein Ende, da er in einer Schenke von den neuesten Streichen Boccaccios gehört hat. Die erbosten Bürger wollen Boccaccio fassen, erwischen ihn aber nicht. Ein Abgesandter des Herzogs bringt Fiametta in dessen Residenz.
DRITTER AKT
Fiametta erfährt, dass sie in Wirklichkeit eine Tochter des Herzogs ist und nun Pietro, den Prinzen von Palermo, heiraten soll. Sie ist davon keineswegs entzückt, da sie immer noch ihren Studenten, für den sie Boccaccio hält, liebt. Auch Pietro will Fiametta nicht heiraten, ihm gefällt die energische Isabella besser.
Deren Mann. Lotteringhi, ist sehr in Sorge, nachdem er gehört hat, dass der so übel behandelte Fremde Prinz Pietro von Palermo war. Deswegen beteiligt er sich auch nicht an der beim Herzog über Boccaccio eingebrachten Klage. So fällt diese in sich zusammen.
Boccaccio wird sogar als Dante Kenner an die Hochschule von Florenz berufen. In einem Commedia dell'Arte-Spiel kann er den Prinzen bewegen, endgültig auf Fiametta zu verzichten. Das Mädchen umarmt voller Freude ihren Studenten-Dichter. Prinz Pietro ernennt Lotteringhi zum obersten Fassmacher in Sizilien, um so seiner geliebten Isabella immer nahe zu sein.