Synopsis: Der Diktator

von Ernst Krenek


EINZIGER AKT
Der Diktator macht mit seiner Frau Urlaub in einem eleganten Hotel am Genfer See, wo er sich vom letzten Krieg erholen will. Während er Schriftstücke, die ein Kurier bringt, unterzeichnet, tritt Maria, die Frau eines Offiziers, der im benachbarten Genesungsheim Besserung sucht, ins Freie. Der Diktator bemerkt die schöne Frau und ist von ihr fasziniert. Maria hasst den Machthaber, weil er ihren Ehemann in eine Offensive geschickt hat, von der er blind zurückkam. Charlotte, die Frau des Diktators, will ihren Mann bewegen, keinen neuen Krieg zu beginnen, doch der Kurier bringt schon seine Befehle fort. Davon völlig unberührt feiert der Diktator mit seiner Frau und trinkt Maria zu, die empört ins Genesungsheim zurückgeht. Der Diktator ist verärgert. Maria führt ihren blinden Mann aus dem Haus und verspricht, den Diktator zu töten.
Dieser empfängt gegen den Rat seiner Frau Maria, die mit einem Revolver das Zimmer betritt. Charlotte verbirgt sich hinter einem Paravent. Maria zieht den Revolver, ist jedoch der Ausstrahlung des Diktators, der ihr Liebe vorspielt und seine Lebensphilosophie entwickelt, nicht gewachsen. Überwältigt legt sie den Revolver weg, das Paar verspricht sich ewige Treue. Eifersüchtig greift Charlotte nach dem Revolver und will ihren Mann erschiessen. Maria wirft sich dazwischen und wird tödlich getroffen. Entsetzt weist der Diktator seiner Frau die Tür und ruft einen Detektiv, dem er mitteilt, dass Maria aus unglücklicher Liebe Selbstmord begangen hat. Er wankt erschüttert hinaus, als er den blinden Offizier hereinkommen sieht, der den Schuss gehört hat und vergeblich nach seiner Frau sucht.