Synopsis: Der gewaltige Hahnrei

von Berthold Goldschmidt


ERSTER AKT
Der Dorfschreiber Bruno ist mit der schönen Stella verheiratet, die ihren Mann über alles liebt und sich schrecklich einsam fühlt, da er heute über Nacht nicht zuhause ist. Der Ochsenhirt, der Stella auch liebt, nützt dies aus, gesteht seine Liebe und wird zudringlich. Meme kommt Stella zu Hilfe und schlägt den unerwünschten Liebhaber von hinten nieder. Dieser entfernt sich lächelnd und verspricht, wiederzukommen. Endlich kehrt Bruno zurück und wird von seiner Frau zärtlich begrüsst. Kurz darauf erscheint Stellas Vetter, Kapitän Petrus, der Urlaub hat. Er bekommt von Bruno, der ihm die Schönheit seiner Frau durch Zurschaustellen ihrer Brust beweisen will, im Haus ein Zimmer. Kurz darauf aber schlägt er ihn in einem Eifersuchtsanfall zu Boden. Dem Schreiber Estrugo gegenüber gesteht Bruno, dass er Zweifel an Stellas Treue hat, obwohl sie ihm nie den mindesten Grund dazu gegeben habe.

ZWEITER AKT
Brunos Eifersucht, die er sich selbst einredet, wächst von Tag zu Tag, er verbirgt seine Frau vor den Leuten. Eines Tages kommt ein junger Mann zu ihm und bittet für ihn einen Liebesbrief an die Schönste hier im Dorf zu schreiben. Da Bruno glaubt, dass dies nur Stella sein kann, vermutet er in dem jungen Mann einen Nebenbuhler, was sich jedoch, als er die beiden allein lässt, nicht bestätigt. Trotzdem wird Brunos Zweifel an Stellas Treue immer grösser, dass er sie schliesslich sogar, gegen alle Vernunft bittet, seine Zweifel zu beseitigen und ihn einmal zu betrügen. Dieser Logik können Stella und Petrus zwar nicht folgen, gehen aber dann doch miteinander, von Bruno gebeten, ins eheliche Schlafzimmer. Jetzt macht Bruno daraus einen Skandal, indem er die Nachbarn herbeiruft, die über das Geschehene entsetzt sind. Bruno gilt fortan als Hahnrei und Stella als eine für jeden zugängliche Frau.

DRITTER AKT
Als Bruno dies hört, will er, dass Stella für alle Männer da ist. Trotz der Warnungen des Gendarmen geschieht dies. Bruno kommt sogar selbst einmal nachts verkleidet zu seiner Frau, die, da ihr der Fremde bekannt vorkommt, seinen Wünschen nachgibt. Als die Frauen im Dorf erfahren, was vor sich geht, wollen sie Stella als Hexe, die alle Männer bezirze, töten. Trotz allem aber liebt Stella immer noch ihren Mann und weist den Ochsenhirt, der sie aus dem Haus bringen will, zurück. Jetzt ist Bruno sicher, dass dieser der gesuchte Rivale ist und bedroht ihn mit dem Gewehr. Stella glaubt nun, Brunos Wahn sei unheilbar und entschliesst sich, in Zukunft mit dem Ochsenhirt zu leben. Sie geht mit ihm davon. Bruno hält dies nur für einen Trick und bleibt, zunächst noch lächelnd, allein, muss aber bald seinen Irrtum erkennen.