Synopsis: Der junge Lord

von Hans Werner Henze


ERSTER AKT
In der Stadt warten alle auf einen adligen englischen Gelehrten. Der fremde Lord zieht mit grossem Gefolge in das von ihm gemietete Haus, ohne mit einer Menschenseele zu sprechen. Alle Einladungen werden abgelehnt, auch die der Baronin, die ihr Mündel an ihn verkuppeln will. Die abweisende und frostige Haltung des Lords ärgert die Bürger und Honoratioren, was Luise geschickt ausnutzt, um mit Wilhelm ein Rendezvous zu vereinbaren. Als der Lord Geld für einen Zirkus gibt und die Artisten in sein Haus einlädt, wird die Bevölkerung wütend.

ZWEITER AKT
Aus dem Haus des Lords hört man Schreie und eigenartige Laute. Luise und Wilhelm, die sich in der Nähe treffen, hören nichts. Um so mehr vernehmen die entsetzten Honoratioren. Der Sekretär des Lords kann sie beschwichtigen, indem er erklärt, dass der Neffe des Lords Sprachunterricht erhalte, weil er bald in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Endlich ist die Stunde gekommen, in der sich für die Bürger von Hülsdorf die Türen des Hauses öffnen. Die Damen sind von den Manieren des extravagant angezogenen jungen Mannes begeistert, obwohl sein ganzes Auftreten seltsam und eigentümlich erscheint. Auch Luise ist von dem jungen Lord angetan, im Gegensatz zu Wilhelm, der ihn einen Lümmel nennt, worauf seine Freundin in Ohnmacht fällt. Schon steht Luises Verlobung mit dem Lord bevor, als sich herausstellt, welche Bewandtnis es mit ihm hat. Er tanzt mit Luise, dann allein, bis er alle Hemmungen ablegt, über Tisch und Stühle springt, das Mobiliar beschädigt und Luise gegen einen Spiegel wirft. Sir Edgar teilt den staunenden Bürgern mit, dass sie von einem dressierten Affen an der Nase herumgeführt wurden.