Synopsis: Der Trompeter von Säckingen

von Victor Ernst Nessler


VORSPIEL
Im Hof des Heidelberger Schlosses wird gefeiert: Studenten und Landsknechte sitzen beim Wein, der bei Zigeunern aufgezogene Werner Kirchdorfer bläst Trompete.
Vergebens verlangt der Haushofmeister im Namen der Kurfürstin Ruhe; die Studenten bringen der hohen Dame ein Ständchen.
Bald geraten Landsknechte und Studenten in Streit; der vom Haushofmeister geholte Rektor verweist die Studenten von der Universität. Diese lassen sich von den Landsknechten anwerben und ziehen fröhlich singend davon.

ERSTER AKT
Der Landsknecht Konradin ist in den Dienst der Stadt Säckingen getreten, die an diesem Tag das Fridolinsfest feiert. Während er sich noch mit Burschen und Mädchen streitet, taucht plötzlich Werner auf, den Konradin herzlich begrüsst, weil er ihn noch von Heidelberg her kennt. Beide helfen Gräfin Wildenstein und deren Nichte Maria, denen aufsässige Bauern den Weg zur Kirche versperren wollen. Maria und Werner
finden aneinander Gefallen.
Der an der Gicht leidende Freiherr von Schönau erwartet den Besuch seines Schwagers, des Grafen Wildenstein, und freut sich über dessen Vorschlag,
Maria mit Damian zu verheiraten. Als die Gräfin und Maria eintreten, erfährt der Freiherr von Werners mutiger Tat. Er stellt den Landsknecht, der gerade vor dem Schloss bläst und ihm gefällt, als Schlosstrompeter an. Maria freut sich, Werner wiederzusehen, zumal sie bei ihm seine Kunst erlernen darf.

ZWEITER AKT
Werner komponiert ein Lied für Maria. Konradin besucht ihn. Als Maria, begleitet von der Gräfin, eintritt, versteht es Konradin, die argwöhnische Gräfin zu entfernen, so dass Maria und Werner allein sein können. Die jungen Leute gestehen sich ihre Liebe, umarmen und küssen sich. In diesem Augenblick kommt die Gräfin zurück und benachrichtigt den Freiherrn. Dieser sagt Maria, dass sie Damian heiraten muss, und weist Werner aus dem Schloss. Weinend bricht Maria zusammen, als sie das in der Ferne verklingende Abschiedslied des Trompeters hört.

DRITTER AKT
Aufrührerische Bauern belagern Schloss Schönau. Die Lage scheint verzweifelt, nachdem Damian einen vergeblichen Ausfall versucht hat und die Bauern schon an verschiedenen Stellen eingedrungen sind. Überraschend rückt Werner mit einer Schar Landsknechte an und kann mit Hilfe der Schlossbewohner die Rebellen in die Flucht schlagen. Der junge Retter ist verwundet worden und wird verbunden. Dabei entdeckt man an seinem Arm ein Mal, das ihn als den verschollenen ersten Sohn des Grafen Wildenstein ausweist. Nun steht einer Vermählung mit Maria nichts mehr im Wege.