Synopsis: Die Verurteilung des Lukullus

von Paul Dessau


12 Szenen

Lukullus ist gestorben. Ein pompöser Trauerzug bringt ihn durch seinen Triumphbogen. Sklaven schleppen einen grossen Fries mit, auf dem die Taten des berühmten Feldherrn verzeichnet sind.

Der Sarg mit dem Toten wird in das an der Via Appia stehende Grabmonument getragen.

Das Begräbnis ist beendet, Soldaten und Volk entfernen sich lärmend und schwätzend.

Schulkinder lesen in den Geschichtsbüchern von den Siegen und Leistungen des toten Feldherrn.

Lukullus wartet im Vorraum des Schattenreiches inmitten des Volkes ungeduldig auf sein Verhör. Tertullia bedeutet ihm, dass hier alle gleich sind.

Der Totenrichter und die fünf Schöffen verhandeln in Sachen Lukullus und untersuchen, ob er den Menschen genützt oder geschadet hat. Als sich keine Fürsprecher für ihn melden, soll auf Anordnung des Totenrichters der Triumphfries als Beweismaterial herbeigeschafft werden.

Die Zeugen aus dem Fries erwachen zum Leben und berichten über die Eroberungen und Werke des Feldherrn.

Lukullus verteidigt sich mit dem Hinweis, alles sei auf Roms Befehl geschehen, aber Tausende von Toten und dreiundfünfzig auf seinen Befehl zerstörte Städte zeugen gegen ihn.

Als Entlastung billigt man Lukullus zu, neue Kochkunst entwickelt und den Kirschbaum aus Asien mitgebracht zu haben. Einem der Schöffen, der selbst Bauer war, erscheint dies Lukullus' beste Tat.

Wegen der Kirschen, die auch ein einziger Mann aus Asien hätte bringen können, seien 80'000 Soldaten gefallen, stellt der Gerichtshof fest. Lukullus wird zum Verweilen im ewigen Nichts verurteilt.