Synopsis: Die Vögel

von Walter Braunfels


ERSTER AUFZUG
Hoffegut und Ratefreund, von den Menschen bitter enttäuscht und mit der Welt nicht mehr zufrieden, suchen im Wald, dem Reich der Vögel, ein besseres Leben. Sie begegnen Rabe, Dohle und Zaunschlüpfer, der sie zum Wiedehopf, ihrem König, führt. Aber auch dieser, der einst ein Mensch war, ist unzufrieden. Er klagt darüber, dass die Vögel kein eigenes Reich mehr hätten. Doch seine schlechte Laune verfliegt, als Ratefreund ihm vorschlägt, ein solches zu gründen. Durch die Nachtigall lässt der König alle Vögel herbeirufen, die zunächst misstrauisch gegen die beiden Menschen sind. Erst nachdem Ratefreund ihre ruhmreiche Vergangenheit beschworen und ihnen eine goldene Zukunft versprochen hat, sind sie bereit, eine mächtige Burg zu errichten, wodurch die Opfer der Menschen nicht mehr zu den Göttern dringen können und diese dann Knechte der Vögel würden. Die Vögel schwelgen im Vorgefühl ihrer Macht, wollen von Zeus die Herrschaft zurückfordern und schliesslich die Menschen unterwerfen.

ZWEITER AUFZUG
Hoffegut schläft unter einem Baum und hört die Nachtigall singen. Er erwacht, von Liebe zu ihr ergriffen, und wirbt um sie. Die Sehnsucht der beiden, ihre eigene Sphäre zu verlassen, erfüllt sich für kurze Zeit. Blumen erblühen, Stimmen ertönen; durch den Kuss der Nachtigall kann Hoffegut nun die Sprache der Vögel verstehen. Ohnmächtig sinkt er zu Boden, während ihn die Nachtigall verlässt.
Die Vögel haben ihre Burg erbaut und halten sich über Menschen und Götter erhaben. Da erscheint Prometheus und warnt sie, sich gegen Zeus aufzulehnen. Aber die Vögel hören nicht auf ihn; sie wollen Krieg mit den Göttern, die durch ein heftiges Gewitter Burg und Stadt zerstören. Reumütig huldigen die Vögel wiederum der Herrlichkeit der Götter und singen ihnen ein Loblied. Die beiden Menschen sind allein und kehren enttäuscht zu den Ihren zurück. In Hoffegut aber bleiben die Erinnerung und Sehnsucht an genossene Freuden.