Synopsis: Don Quichotte

von Jules Massenet


ERSTER AKT
An einem Markttag strömt das Volk auf einem öffentlichen Platz zusammen, kauft ein und belustigt sich. Die Männer, vor allem Juan, Rodriguez, Garcias und Pedro, huldigen der schönen Dulcinea ( Belle, dont le charme est l'empire | Schöne Dame, deren Reize uns beherrschen). Die Angebetete, die einen zweifelhaften Ruf hat, zeigt sich auf dem Balkon und bedankt sich mit einem Chanson ( Quand la femme a vingt ans | Für eine Frau mit zwanzig). Zur Zeit hofft Juan, das Herz der Schönen zu erobern und ist auf alle anderen eifersüchtig. Zum Jubel des Volkes und der Kinder reiten der seltsam gekleidete Don Quichotte und Sancho Pansa herein; der Ritter lässt unter die Menge Geld verteilen. Als sich die Leute zerstreut haben, beginnt Don Quichotte, Dulcinea den Hof zu machen mit einem Ständchen, zu dem er sich auf der Mandoline begleitet ( Quand apparaissent les étoiles | Wenn die Sterne zu leuchten beginnen). Als Juan dies bemerkt, will er sich mit dem Ritter duellieren. Dulcinea hält ihn davon ab und bedankt sich bei Don Quichotte für dessen Huldigung. Sie verlangt von dem Ritter, der ihr Herz und Hand anbietet, ihr von Räubern gestohlenes Juwelen-Halsband zurückzubringen.

ZWEITER AKT
Don Quichotte und Sancho Pansa sind schon eine ganze Weile hinter den Räubern her, ohne sie zu finden. Der Diener beklagt sich über die Strapazen; Don Quichotte hat nur Sinn für ein Liebesgedicht, das er seiner Holden widmen will ( C'est vers ton amour | Deiner Liebe Macht). Sancho, der sich über diesen Kult um Dulcinea ärgert, macht seinem Herzen in einem Spottlied über die Frauen Luft ( Ce qui m'enchante? La femme est un démon | An unserem Unternehmen reizt mich? Die Frauen sind Teufel). Als sich der Morgennebel, durch den beide eine Weile reiten, lichtet, sieht der Ritter eine Windmühle, die er für einen Riesen hält. Er geht auf das Ungetüm mit der Lanze los, wird aber von einem Windmühlenarm erfasst und in die Höhe gezogen.

DRITTER AKT
Endlich haben die zwei Reiter die Räuber aufgestöbert. Don Quichotte greift sie an, wird gefangengenommen und mit dem Tod bedroht. Er singt ein letztes Gebet ( Seigneur, reçois mon âme | Herr, nimm meine Seele zu Dir), das die Räuber so bewegt, dass sie wissen wollen, mit wem sie es zu tun hätten. Er erklärt, dass er ein fahrender Ritter sei, der gegen das Böse kämpfe ( Je suis le chevalier errant | Ich bin der fahrende Ritter). Die Übeltäter bitten um seinen Segen, geben ihm Dulcineas Geschmeide heraus und entlassen ihn in die Freiheit.

VIERTER AKT
Dulcinea gibt in ihrem Haus ein Fest, doch sind ihr die Freier und auch Juan längst lästig (Lorsque le temps d'amour a fui | Wenn die Zeit der Liebe dahin ist). Auf das Vivat ihrer Verehrer antwortet sie mit einem Chanson zu Gitarrenbegleitung ( Ne pensons qu'au plaisir d'aimer | Denken wir nur an die Freuden der Liebe), welches mit einer Forlana im Stil der Renaissance beantwortet wird ( L'aube bientôt blanchira | Der neue Tag wird bald den Horizont erhellen). Als Don Quichotte erscheint und ihr den Schmuck zurückbringt, bietet er ihr seine Hand an ( Marchez dans mon chemin | Schreitet auf meinem Wege). Dulcinea reagiert mit Spott, lässt sich aber von Don Quichottes Betroffenheit rühren ( Oui, je souffre votre tristesse | Ja, ich teile Eure Traurigkeit). Zuletzt erhält der Ritter einen Kuss. In diesem Moment kehren die anderen Gäste wieder und verhöhnen den verschmähten Liebhaber, der sich mit seinem Diener zurückzieht.

FÜNFTER AKT
Eine schwere Krankheit hat Don Quichotte mitten im Wald ereilt. Sancho pflegt seinen kranken Herrn. Als Don Quichotte aus dem Schlaf erwacht, fühlt er den Tod nahen und nimmt von seinem Getreuen Abschied ( Sancho, mon bon Sancho | Sancho, mein guter Sancho). Aus der Ferne klingt Dulcineas Stimme, die das verlorene Glück beklagt. Mit dem Namen der Geliebten auf den Lippen stirbt Don Quichotte.