Synopsis: Elektra

von Richard Strauss


EINZIGER AKT
Agamemnon ist nach seiner Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg von Aegisth und seiner Frau Klytämnestra erschlagen worden. Seither herrscht das Mörderpaar in Mykene, es hält Elektra und Chrysothemis im Palast gefangen. Orest, Agamemnos Sohn, wurde verbannt und ist seitdem verschwunden.
Die Mägde im Hof verspotten Elektra, die verzweifelt um ihren Vater klagt und sich lieber verhöhnen lässt, als den Übeltätern die Hand zu reichen. Als eine der Mägde die Partei der misshandelten Elektra ergreift, jagt die Aufseherin alle ins Haus.
Elektra bleibt allein (Allein, weh, ganz allein). Der Gedanke an Rache, die Orest vollziehen soll, hält sie aufrecht.
Die weiche, frauliche Schwester Chysothemis leidet wie sie unter der Situation am mykenischen Hof, kann aber für Elektra kein Verständnis aufbringen. Sie unterwirft sich Klytemnästras Gebot. Ihr einziger Wunsch ist es, Kinder zu haben und ein normales Leben zu führen (Ich kann nicht sitzen). Sie warnt Elektra vor der Mutter, die sie einsperren will.
Die Königin naht und sucht vergeblich ein Mittel, das ihr den Schlaf wiederbringt (Ich habe keine guten Nächte). Elektra droht mit Vergeltung und Sühne, Klytämnestra eilt triumphierend davon, als ihre Vertraute berichtet, dass Orest tot ist.
Nun will Elektra selbst die Rachetat vollbringen und fordert Chrysothemis auf, mit ihr zusammen die Mutter zu töten. Die Schwester schreckt davor zurück und eilt davon.
Ein Fremder erscheint, der Orests Tod melden will und an Elektras Klagen sieht, dass er seine Schwester vor sich hat (Was willst du, fremder Mensch?). Er gibt sich als Orest zu erkennen und gelobt, den Mord an dem Vater und das unwürdige Dasein der Schwestern zu rächen. Die Dienerschaft stürzt Orest zu Füssen, doch der Pfleger, der mit Orest gekommen ist, warnt vor Spitzeln. Dienerinnen geleiten die beiden fremden Männer ins Haus. Bald darauf tötet Orest mit einem im Haus verborgenen Schwert die Mutter.
Aegisth erscheint, durch die Schreie der Dienerschaft und Klytämnestras herbeigelockt. Elektra leuchtet ihm mit einer Fackel ins Haus. Orest und die Sklaven erschlagen den Thronräuber und seine Familie. Chrysothemis meldet der Schwester den Tod des Herrscherpaares und den Sieg des Bruders.
Elektra frohlockt und beginnt zu tanzen (Ob ich nicht höre?). Vergeblich versucht Chrysothemis die Schwester zu beruhigen. Elektra stürzt in wildem Triumph tot zu Boden.