Synopsis: Gasparone

von Karl Millöcker


ERSTER AKT
In ganz Sizilien hat sich das Gerücht von dem gefährlichen Räuber Gasparone verbreitet. Dies benutzen die Schmuggler, um die Polizei von sich abzulenken. Deshalb können sie, geführt von Massaccio, auch heute ihr Schmuggelgut, Kaffee und Zucker. abladen und bei Benozzo verstauen.
Ein Fremder, Conte Erminio, und sein Freund Luigi betreten die Schenke Benozzos. Er hört von den Taten Gasparones, doch glaubt nicht daran. Immerhin beschliesst er, dessen Namen zu benutzen, um sich ungestört seiner heimlichen Liebe, der Gräfin Carlotta Santa Croce, nähern zu können. Dazu muss er ein Hindernis in Gestalt des Podestà Nasoni überwinden, der die schwerreiche Gräfin mit seinem Sohn Sindulfo verheiraten möchte. Erminio kann die Schmuggler dazu bewegen, mit ihm im Namen Gasparones die Gräfin zu überfallen. Dies gelingt leicht, und die schöne Dame ist froh, als sie in dem angeblich zu Studienzwecken in Sizilien weilenden Erminio einen Retter und Beschützer findet. Erminio warnt auch vor dem betrügerischen Nasoni und vor Sindulfo, doch vergeblich. Darum überfällt Erminio auch Sindulfo und verlangt zehntausend Zechinen Lösegeld. Die Gräfin, die glaubt, Nasoni wegen des ihr vom Gericht zugesprochenen Erbes dankbar sein zu müssen, bezahlt das Geld und verspricht ausserdem, Sindulfo zu heiraten.

ZWEITER AKT
Auf Schloss Santa Croce wird die Hochzeit Sindulfos mit Carlotta vorbereitet. Trotzdem denkt die Gräfin immer noch an ihren gräflichen Retter, der sie vor den Räubern beschützt hat. Als alle Versuche Erminios, Carlotta umzustimmen, nichts nutzen, dringt er in das Schloss ein. Er zwingt Carlotta, ihm die Schlüssel zu ihrem Geldschrank und die darin enthaltene Million Zechinen, ihr Erbe, herauszugeben. Die Gräfin ist nun sehr enttäuscht, dass ihr heimlich Geliebter an ihr nur das Geld schätzt, und versucht, ihn durch Nasonis Gendarmen festnehmen zu lassen. Trotzdem behauptet sie, Gasparone sei der Räuber gewesen und längst entkommen. Nasoni hat noch einmal Pech, da er die zehntausend Zechinen Lösegeld an Massaccio, den angeblichen Abgesandten Gasparones, aushändigt.

DRITTER AKT
In Syrakus wird nun allmählich die Angst vor dem Räuber Gasparone so gross, dass Nasoni das Standrecht verkündet jeder Verdächtige wird verhaftet. Der Podestà lässt ausserdem einen Prozess anberaumen, durch den der Verbleib der geraubten Million geklärt werden soll. Er hat inzwischen erfahren müssen, dass der Conte Erminio nicht Gasparone sein kann, denn dieser hat sich ihm gegenüber als Conte Saluzzi ausweisen können. Auch Carlotta identifiziert Erminio nicht, der daraus schliesst, dass sie ihn immer noch liebt.
Trotzdem will die Gräfin nicht von Sindulfo lassen und ihr Versprechen nicht brechen. Doch inzwischen treten Nasoni und Sindulfo von der Heirat zurück, weil sie glauben, dass Carlotta nichts mehr besitzt.
Gräfin Carlotta und Erminio, der sich inzwischen auch der Gräfin zu erkennen gegeben hat, fallen sich glücklich in die Arme. Luigi bringt die geraubte Million zurück, Nasoni hat das Nachsehen. Immerhin aber beruhigt ihn ein Brief Gasparones, der ihm mitteilt, dass der grosse Räuber sein Handwerk aufgegeben hat.