Synopsis: Hippolyte et Aricie

von Jean-Philippe Rameau


ERSTER AKT
Aricia, die Tochter des von Theseus getöteten früheren, Herrschers von Athen, soll sich auf Wunsch von Phädra dem Dienst der Göttin Diana weihen. Als Hippolytos dem jungen Mädchen gesteht, dass er sie liebt, versucht Aricia in Gegenwart der Priester und Phädras, die während Theseus' Abwesenheit in Athen regiert, von ihrem Gelübde zurückzutreten. Phädra, die aber insgeheim selbst Hippolytos liebt, droht Aricia. Unter Donner und Blitz erscheint Diana und führt die Liebenden zusammen. Ein Soldat Theseus' berichtet, dass der König, nachdem er mit seinem Freund Peirithoos in die Unterwelt gestiegen ist, um Proserpina, Plutos Gattin, zu entführen, dort wahrscheinlich umgekommen ist. Oenone, Phädras alte Amme, hält jetzt den Zeitpunkt für gekommen, dass die Königin ihre Liebe zu Hippolytos öffentlich bekennt.

ZWEITER AKT
Theseus ist mit seinem Freund von Pluto auf zwei Stühlen, aus denen sie sich nicht mehr erheben können, festgehalten worden und wird von Tisiphone und anderen Furlen gepeinigt. Vergebens bittet der König den Fürsten der Unterwelt, ihn von seinen Leiden zu erlösen; erst Neptun, Theseus' Vater, gelingt es, die Freigabe seines Sohnes zu erreichen, Peirithoos muss zurückbleiben. Bevor Theseus die Unterwelt verlässt, will Pluto das Schicksal des Königs wissen und erschrickt, als es ihm die Parzen enthüllen.

DRITTER AKT
Phädra gesteht ihrem Stiefsohn, dass sie ihn liebt; dieser weist den Antrag entsetzt zurück und wehrt sich mit dem Schwert. In diesem Augenblick kommt Theseus und nimmt an, dass sein Sohn seine Stiefmutter ermorden will. Weder Phädra noch Hippolytos erklären ihr Verhalten und verlassen den Raum. Oenone redet dem König ein, dass Hippolytos seine Mutter mit Gewalt zu nehmen versuchte. Der König bittet Neptun, den Sohn zu strafen.

VIERTER AKT
Hippolytos, der sich nicht verteidigt hat, wird verbannt und trifft sich mit Aricia, die er bittet, seine Frau zu werden. Bevor sie ihren Ehebund im nahen Dianatempel schliessen können, entsteigt ein von Neptun geschicktes Ungeheuer dem Meer; Hippolytos fällt ihm zum Opfer. Aricia wird ohnmächtig weggebracht.

FÜNFTER AKT
Theseus erfährt durch Phädra, die sich wie Oenone zu Tode verwundet hat, dass Hippolytos unschuldig ist. Bevor sich auch der König tötet, verkündet Neptun, dass Hippolytos durch Dianas Fürsprache von seinen Verletzungen genesen sei; er werde ihn aber nie mehr sehen. Theseus beugt sich dem Spruch, segnet seinen Sohn und stirbt. Aricia erwacht; nichts kann sie über den Verlust ihres Geliebten hinwegtrösten. Diana erscheint und fordert sie auf, für den neuen König, der ihr Gatte sein werde, ein festliches Willkommen vorzubereiten. Als Zephire den König in festlichem Zug herbeiführen, erkennt Aricia Hippolytos, der unter Lobpreisungen Dianas gekrönt wird.