Synopsis: Il ritorno d'Ulisse in patria

von Claudio Monteverdi


PROLOG
Die menschliche Zerbrechlichkeit macht die Zeit, das wankelhafte Schicksal und den Liebestrieb verantwortlich für das schwere menschliche Los.

ERSTER AKT
Seit vielen Jahren wartet die keusche Penelope auf die Heimkehr ihres Mannes Odysseus. Sie beklagt ihre Einsamkeit und die demütigende Situation, die Werbung aufdringlicher Freier erdulden zu müssen. Ihre Dienerin Melanto geniesst mit Eurymachos dieLiebe und redet ihrer Herrin zu, eine neue Ehe einzugehen.
Die Heimkehr von Odysseus wird von Neptun verhindert, weil dieser einen Sohn des Meeresgottes getötet hat. Nun haben die Phäaken mit Minervas Hilfe den Umhergetriebenen zu Ithakas Strand gebracht. Zwar verwandelt Neptun das Schiff der Phäaken in einen Felsen, doch ihrem Schützling Odysseus bereitet Minerva nun den Weg. Sie berichtet ihm alles Vorgefallene und verwandelt ihn in einen scheinbar hinfälligen alten Bettler. Dergestalt soll er mit Hilfe des treuen Hirten Eumaios die Freier besiegen.

ZWEITER AKT
Minerva führt Vater und Sohn zusammen. Odysseus gibt sich Telemach zu erkennen.
Im Palast wird für Penelope die Situation unhaltbar, denn die Freier werden immer aufdringlicher. Eumaios kündigt die baldige Rückkehr Odysseus' an. Allein der Name des Helden versetzt die Freier in Schrecken. Sie wollen vor Odysseus' Rückkehr Penelope zum Jawort zwingen und Telemach ermorden.
Minerva offenbart Odysseus ihren Plan. Sie wird Penelope die richtigen Worte eingeben: Sie soll den Freiern einen Zweikampf mit dem Bettler vorschlagen. Sie selbst werde Odysseus dann beistehen.
Odysseus erscheint in Gestalt des Bettlers im Palast und wird von niemandem erkannt. Von Iro verspottet, weist er den Schmarotzer in die Schranken. Penelope schlägt den ungeduldigen Freiern einen Wettkampf vor: Wer den Bogen des Odysseus zu spannen vermag, den wird sie heiraten. Keinem gelingt es, allein der Bettler kann den Bogen spannen. Mit seinen Pfeilen tötet er die Freier.

DRITTER AKT
Da Iro nicht mehr auf Kosten der Freier leben kann, begeht er Selbstmord. Penelope kann nicht glauben, dass der greise Bettler Odysseus ist. Melanto schürt ihre Zweifel. Weder dem treuen Hirten Eumaios noch dem Sohn Telemach gelingt es, sie von Odysseus' Identität zu überzeugen.
Dem Glück der Menschen stehen Götter entgegen. Minerva und Juno bitten Jupiter um Frieden und Ruhe für den leidgeprüften Odysseus. Der Göttervater erreicht bei Neptun Gnade für den durch lange Irrfahrt Gestraften.
Die Amme erkennt an des vermeintlichen Bettlers Füssen ein altes Wundmal des Odysseus. Auch das genügt Penelope nicht. Selbst als Odysseus in seiner eigenen Gestalt vor ihr erscheint, glaubt sie sich von den Göttern getäuscht. Erst als sich Odysseus mit einem nur ihnen beiden bekannten Geheimnis, dem Muster der Decke ihres Ehebettes, zu erkennen gibt, umarmt Penelope endlich den heimgekehrten Gatten.