Synopsis: Judith

von Arthur Honegger


ERSTER TEIL
Das assyrische Heer unter dem grausamen Feldherrn Holofernes hat Bethulien eingeschlossen. Um die Stadt zur Übergabe zu zwingen, haben die Assyrer die Wasserleitungen zerstört; das Volk durstet und fleht Jehova um Rettung an. Ozias, ihr Anführer, erlässt ein Fastengebot und verkündet, dass die Tore in fünf Tagen geöffnet würden, falls Gott bis dahin keine Hilfe geschickt habe. Judith, das schönste Mädchen Bethuliens, hat den Glauben an Gott nicht verloren und beschliesst, in das Lager der Feinde zu gehen, um die Stadt zu retten. Nur von der Magd begleitet und mit den schönsten Kleidern und Juwelen geschmückt, verlässt sie ihr Haus; die Stadtältesten und der Torwächter sehen ihr bewundernd nach.

ZWEITER TEIL
Die Krieger Assurs sind ungeduldig, weil Bethuliens Belagerung so lange dauert, und bitten ihre Götter, Marduk und Istar, um Hilfe. Von Wächtern begleitet, nähert sich Judith Holofernes' goldgeschmücktem Zelt. Er empfängt sie gnädig und hebt die in die Knie Gesunkene auf. Judith erzählt dem Assyrer, dass sie ihren Landsleuten prophezeit habe, Bethulien werde in fünf Tagen fallen und seinen Befreier erwarten; deswegen sei sie verstossen worden. Holofernes hält Judith für eine Seherin und er gestattet ihr im Lager zu bleiben, das sie jederzeit verlassen darf, um an den Quellen ihren Bräuchen nachzugehen. Judith zögert, ihr Vorhaben zu vollenden. Einige Tage verstreichen. Als Holofernes mit seinen Hauptmännern den nahen Sieg feiert und Judith ihm Speisen und Wein reicht, erglüht er in Verlangen nach der schönen Jüdin. Er entlässt Offiziere und Diener, sinkt jedoch, vom Wein übermannt, auf sein Ruhebett. Judith tötet Holofernes mit seinem Schwert, schlägt ihm den Kopf ab und verbirgt ihn in einem Tuch. Die Wachen lassen sie und ihre Dienerin zum Wasser gehen.

DRITTER TEIL
Judith ist in die Stadt zurückgekehrt und zeigt dem Volk das Haupt des toten Feldherrn. Sie verkündet, dass Jehova ihr befohlen habe, Holofernes zu töten und dass der Feind eine Niederlage erleide, wenn er noch an diesem Tag angegriffen werde. Das Volk greift begeistert zu den Waffen und jagt das führerlose Heer der Assyrer in die Flucht. Alle preisen Gottes Güte, der durch seine Dienerin Judith den Sieg über die Feinde erringen liess.