Synopsis: La belle Hélène

von Jacques Offenbach


Die schöne Helena


ERSTER AKT
Das Orakel
Öffentlicher Platz in Sparta mit Tempel des Jupiter. Der Grossaugur Kalchas stellt zornig fest, dass die Opfergaben der Bevölkerung nur noch aus Blumen bestehen. Der Schmied Euthykles lenkt ihn mit seiner ausgebesserten Donnermaschine etwas ab.
Da naht Helena, die Königin von Sparta, mit ihren Frauen, um ein Opfer im Tempel darzubringen. Helena benutzt die Gelegenheit, sich von Kalchas die Geschichte des trojanischen Prinzen Paris erzählen zu lassen, der in der Schönheitskonkurrenz zwischen den drei Göttinnen Juno, Minerva und Venus der letzteren den Preis zuerkannt hat, für das Versprechen, dass sie ihm die schönste Frau der Erde dafür zuführen werde.
Helena hat begierig zugehört und ist gespannt über den Ausgang des pikanten Abenteuers, da sie allgemein als die schönste Frau der Erde gilt und sie ihren trottelhaften alten Gatten Menelaus ohnedies nicht liebt.
Der spartanische Prinz Orest stört mit seinen lockeren Redensarten das Gespräch, macht aber bald wieder dem als einfachen Hirten gekleideten Paris Platz, der sich Kalchas gegenüber zu erkennen gibt, während Helena im Tempel opfert. Dem Grossauguren erzählt er die Geschichte mit dem Apfel bei der Schönheitskonkurrenz ausführlich, und er bestimmt Kalchas, ihm bei dem bevorstehenden Liebesabenteuer mit der Fürstin Helena behilflich zu sein. Vorerst wünscht er ihr gegenüber unerkannt zu bleiben. Die zurückgekehrte Helena findet an dem schönen Schäfer Gefallen und zieht ihn in ein Gespräch, das durch die Ankunft der Fürsten, die zu einem geistigen Wettkampf zusammenkommen, unterbrochen wird. Es hat aber genügt, dass sich beide daraufhin ineinander verlieben. Paris beteiligt sich dann an dem Wettkampf und gewinnt sämtliche Preise. Helena ist vor Freude ausser sich, als sich Paris ihr zu erkennen gibt. Auf sein Betreiben hin schickt Kalchas König Menelaus mit Hilfe eines fingierten Orakels nach Kreta auf Reisen. Was er da soll, ist jedem unklar. Sein anfängliches Widerstreben wird auf Drängen Helenas beseitigt; man bringt ihm Reisetasche, Regenschirm und Pelzstiefel. Die schönste Frau der Erde ist ihren Menelaus los.

ZWEITER AKT
Das Spiel - Der Traum
Saal in den Gemächern der Königin. Die mit dem Ankleiden beschäftigte Helena befragt ihre Mutter Leda im Olymp, wie sie sich in ihrer Lage verhalten soll. Paris macht ihr einen Besuch und huldigt ihr, sie aber weist ihn kühl ab. Da gibt er ihr zu verstehen, dass er sie doch mit List gewinnen würde.
Die vier Könige Agamemmon, Achilles und die beiden Ajaxe erscheinen mit Kalchas und beginnen ein Spiel, bei dem der Grossaugur die Bank hält und durch Falschspiel gewinnt. Er räumt das Feld, und die Könige eilen ihm wütend nach.
Helena hat sich auf einen Diwan niedergelassen; der eintretende Paris nimmt sie ohne Umschweife in die Arme und küsst sie. Auf seine Versicherung hin, dass alles nur ein Traum sei, lässt sie ihn gewähren. Doch da wird sie durch den heimgekehrten Menelaus in die Wirklichkeit unsanft zurückgerissen. In dem entstehenden Lärm und Tumult kann Paris entfliehen.

DRITTER AKT
Die Entführung
Am Strande des Seebades zu Nauplia. Die zur Erholung versammelten Fürstlichkeiten beklagen den Sittenverfall Griechenlands. Auch Menelaus und Helena kommen hinzu; der Alte kann sich noch immer nicht über seine Gattin beruhigen. Er hat eigenhändig nach Cythera geschrieben, um bei der Göttin Venus ein günstiges Urteil in der delikaten Angelegenheit zu erbitten.
Jetzt naht der Grossaugur der Venus in einer Barke und verkündet ihren Sühnebefehl. Helena soll sofort mit nach Cythera fahren und dort hundert Kälber opfern. Kaum aber hat Helena auf der Barke Platz genommen, so wird sie vom Lande abgestossen; der angebliche Grossaugur gibt sich als Paris zu erkennen. Voller Wut entschliessen sich die gefoppten Spartaner zum Trojanischen Krieg.