Synopsis: La Favorite

von Gaetano Donizetti


ERSTER AKT
Der Novize Fernando gesteht seinem väterlichen Freund Baldassare, dass er nicht mehr im Kloster bleiben will, weil er sich in eine schöne unbekannte Dame verliebt hat. Vergebens versucht Baldassare, ihn zurückzuhalten, indem er auf die Macht der Kirche hinweist und vor der Strafe des Himmels warnt. Er muss den jungen Mann, den er schon als Nachfolger sah, ziehen lassen.
Fernando wird mit verbundenen Augen zu der Löweninsel gebracht, wo seine schöne unbekannte Geliebte mit ihrer Freundin Ines und einer grossen Dienerinnenschar lebt. Vergeblich versucht der junge Mann von Ines zu erfahren, wer seine Geliebte ist. Ines und auch Leonore, die kurz darauf kommt, schweigen. Fernando muss annehmen, dass die schöne Dame der Krone nahe steht, weil er ein vom König unterschriebenes Offizierspatent erhält. Leonora schreckt vor der neuen Verbindung zurück, obwohl auch sie Fernando liebt. Sie fordert ihn auf, zu gehen. Fernando aber schwört ewige Liebe und eilt beglückt davon, um seiner Geliebten im Kampf gegen die Mauren Ehre zu machen.

ZWEITER AKT
Die Truppen des Königs haben in der grossen Schlacht bei Tarifa die maurischen Fürsten von Granada und von Marokko vernichtend geschlagen, woran der junge Hauptmann Fernando entscheidenden Anteil hatte. Der junge Held soll an diesem Tag in Sevilla für seine mutigen Taten belohnt werden. Doch hat der König, der sich mit Gasparo über Fernando unterhält, grosse Sorgen: Er liebt Leonora, seine Favoritin, über alles und will sie statt seiner Gemahlin zur Königin erheben, doch ein Legat des Papstes ist eingetroffen, der dagegen Einspruch erheben wird. Don Gasparo verrät dem König, dass Leonore ihm untreu sei, doch der König will dies nicht glauben. Er ist betroffen, als seine Favoritin zugibt, einen anderen zu lieben, dessen Namen sie nicht nennen will. Unerwartet dringt Baldassare, der Abgesandte des Papstes, mit seinen Mönchen in den Saal und droht dem König mit dem Kirchenbann, wenn er seine Geliebte nicht verlasse.

DRITTER AKT
Fernando wird zum König befohlen, der Leonora noch einmal sprechen und ihre Vertraute Ines, die er für mitschuldig hält, ins Gefängnis werfen lassen will. Fernando erbittet zu Alfonsos Überraschung Leonoras Hand, die ihm Alfonso zusagt und die Hochzeit in einer Stunde festsetzt. Leonora bemerkt, dass Fernando keine Ahnung hat, wer sie ist, und beauftragt Ines, ihm die Wahrheit zu sagen. Doch diese wird, ehe sie diesen Auftrag ausführen kann, von Gasparo verhaftet. Der König ernennt Fernando zum Grafen Zamora und Marques von Montreal und führt ihn mit einem Teil seines Hofstaats zur Kapelle. Als Fernando von der Trauung zurückkehrt, machen ihn die neidischen Höflinge, die glauben, dass Alfonso durch diese überstürzte Hochzeit Frieden mit der Kirche machen wollte, darauf aufmerksam, dass er die Favoritin des Königs geheiratet hat. Vom Spott des Hofstaats betroffen, gibt Fernando dem König alle Ehren und Titel zurück, zerbricht sein Schwert und verlässt den Hof.

VIERTER AKT
Fernando ist in sein Kloster zurückgekehrt und von Baldassare wieder aufgenommen worden. In einer Stunde soll er die Gelübde ablegen und der Welt entsagen: Vorher denkt er noch einmal mit Wehmut und Bitterkeit an seine Frau, die ihn, wie er meint, betrogen hat. Während er sich in die Kapelle begibt, wankt Leonora, die Fernando überall gesucht hat und zu Tode erschöpft ist, herbei. Sie hört die Klänge, die ihren Gatten zum Mönch weihen. Fernando tritt aus dem Kloster, erkennt seine Geliebte und klagt sie bitter ihrer Vergehen an. Leonora aber klärt ihn über die verhängnisvollen Zusammenhänge auf und erbittet seine Verzeihung. Noch einmal erwacht ihre Liebe. Sie wollen fliehen, ein neues Leben beginnen, doch es ist zu spät: Leonora stirbt in den Armen des verzweifelten Fernando, nachdem sie ihn für seine Liebe gesegnet hat.