Synopsis: La Traviata

von Giuseppe Verdi


ERSTER AKT
Im Haus der bekannten Halbweltdarne Violetta wird ein Fest gefeiert. Der von Vicomte Gaston eingeführte Alfred bewundert schon länger die Dame des Hauses, die ihn nur flüchtig begrüsst. Da Baron Douphol, Violettas augenblicklicher Verehrer, auf die Gastgeberin keinen Trinkspruch ausbringen kann, singt Alfred ein feuriges Lied, das alle Gäste und Violetta leidenschaftlich beantworten (Libiamo ne'lieti calici). Als Violetta, die an Tuberkulose leidet, einen Schwächeanfall bekommt und sich zurückzieht, nähert sich Alfred ihr und gesteht seine Liebe (Un dì felice). Violetta, überrascht und mit sich uneins, überreicht ihrem Verehrer eine Kamelie, nach deren Verblühen er sie wieder besuchen dürfe. Nachdem die Gäste und Alfred gegangen sind, denkt Violetta an ihr bisheriges Leben (È strano!). Sie sehnt sich zwar nach dem Glück der reinen Liebe (Ah, fors è lui), verwirft dann aber den geheimen Wunsch zu Gunsten ihres bisherigen Lebens in Lust- und Festtaumel (Sempre libera).

ZWEITER AKT
Erstes Bild:
Alfred hat sich mit Violetta auf ein Landgut in der Nähe von Paris zurückgezogen, um ganz ihrer Liebe leben zu können (De' miei bollenti spiriti). Von Annina erfährt Alfred eines Tages, dass Violetta nichts mehr besitzt, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Er will die finanzielle Situation bereinigen (O mio rimorso). Während Alfred nach Paris fährt, um Geld zu holen, erscheint überraschend sein Vater und verlangt von Violetta auf den Geliebten zu verzichten, weil sonst seine Tochter, Alfreds Schwester, von ihrem Bräutigam verlassen werde. ( Pure sicome un angelo). Schweren Herzens nimmt Violetta von Alfred Abschied, kehrt heimlich nach Paris zurück und lässt durch einen Boten bestellen, dass sie ihr früheres Leben wieder aufnehmen will. Alfred erfasst rasende Eifersucht, auch sein Vater kann ihn nicht beruhigen (Di Provenza il mar). Er vermutet, dass Violetta zu ihrem früheren Verehrer zurückgekehrt ist und folgt, blind vor Wut, seiner Geliebten nach Paris.

Zweites Bild:
Alfred trifft Violetta, wie angenommen, in Flora Bervoix Salon wieder, als sie am Arm des Barons den Saal betritt. Vergebens versucht Violetta Alfred, der beim Glücksspiel ständig gewonnen und den Baron beleidigt hat, zu überreden, das Fest zu verlassen. Sie deutet ihm an, dass ein Versprechen sie hindere, sich zu erklären und dass sie Angst um ihn habe. Alfred ist überzeugt, dass Violetta lügt und fordert sie auf, ihm zu sagen, wem sie geschworen hat, auf ihn zu verzichten. Nach schwerem inneren Kampf gibt Violetta vor, Douphol Treue gelobt zu haben und diesen zu lieben. Vom Zorn überwältigt, ruft Alfred die Gesellschaft zusammen und wirft Violetta die im Spiel gewonnenen Banknoten für die geleisteten Dienste vor die Füsse. Alle sind starr vor Entsetzen, auch sein Vater, der seinen Sohn mit Würde zurechtweist (Di sprezzo degno). Während Douphol Alfred zum Duell fordert, sinkt Violetta bewusstlos zu Boden.

DRITTER AKT
Einige Wochen sind vergangen. Violetta, deren Krankheit sich durch die Aufregung verschlimmert hat, ist mit Annina in ihrer Wohnung allein. Todkrank und fast mittellos nimmt sie Abschied vom Leben, obwohl ihr der Doktor baldige Genesung in Aussicht gestellt hat (Addio del passato). Ein Brief von Alfreds Vater wird überbracht, aus dem Violetta erfährt, dass Alfred das Duell überstanden hat und zu ihr zurückkommen wird, um Verzeihung zu erbitten. Doch es ist zu spät, Alfred findet eine Sterbende. Noch einmal kehren Violettas Kräfte zurück, die beiden Liebenden sehen die Zukunft in herrlichsten Farben, ein neues Leben soll beginnen (Parigi, o cara). Als auch Alfreds Vater kommt, um das Mädchen als Tochter anzuerkennen, muss er erschüttert sehen, wie sie in den Armen seines verzweifelten Sohnes stirbt.