Synopsis: Le Nozze di Figaro

von Wolfgang Amadeus Mozart


Die Hochzeit des Figaro


ERSTER AKT
Figaro, der Susanna, die Kammerzofe der Gräfin Almaviva, in Kürze heiraten möchte, hat vom Grafen einen Raum im Schloss erhalten, den er gerade ausmisst (Cinque, dieci, venti). Er findet die Lage des Zimmers - zwischen den Gemächern des Grafen und der Gräfin - ideal für ein Dienerpaar (Se a caso, madama la notte). Seine Braut probiert inzwischen einen neuen Hut und berichtet, dass der Graf ihr nachstellt. Zwar ist das »Jus primae noctis« aufgehoben worden, doch Figaro versteht jetzt, warum er im Schloss wohnen soll und will sich vorsehen (Se vuol ballare, Signor Contino). Als beide gegangen sind, suchen Bartolo und Marcellina nach Figaro, der, wie sie behaupten, für ein Eheversprechen von Marcellina Geld genommen hat. Marcellina will den Kammerdiener verklagen, wozu sich der Arzt gerne bereit erklärt, weil er sich an Figaro wegen der Entführung seines Mündels rächen möchte (La vendetta, oh la vendetta). Susanna kommt zurück, trifft Marcellina und streitet sich mit ihr; die Beschliesserin eilt zornig davon.
Da stürzt der Page des Grafen, Cherubino, herein, der gerade mit Barbarina, der Tochter des Gärtners, ertappt wurde und Susanna um Hilfe bittet. Der Jüngling, der für alle Frauen schwärmt (Non so più cosa son, cosa faccio) ist verzweifelt, denn der Graf will ihn entlassen. Als er den Graf überraschend nahen hört, versteckt er sich hinter einem hohen Lehnstuhl. Der Graf kommt herein und hofiert Susanna, wird dabei aber von Basilio gestört, der nach ihm sucht. Jetzt versteckt sich der Graf hinter dem Sessel, den Cherubino gerade verlassen hat. Cherubino ist auf einen anderen Sessel gesprungen und von Susanna mit einem Kleid zugedeckt worden. Basilio spricht von der Liebe des Grafen zu Susanna und warnt diese vor Cherubinos Schmeicheleien, der allen weiblichen Wesen, sogar der Gräfin, nachstelle. Zornig und eifersüchtig verlässt der Graf sein Versteck und befiehlt, den Pagen aus dem Schloss zu jagen. Er hebt zufällig das Kleid weg und entdeckt den dort versteckten Pagen. Aufgebracht meint der Graf, das ganze Schloss alarmieren zu müssen. Susanna macht ihn darauf aufmerksam, dass Cherubino gesehen hat, wie er ihr den Hof gemacht hat. Zum Glück kommen Figaro, Bauern und Bäuerinnen, die dem Grafen für die Aufhebung des Herrenrechtes danken. Danach wendet sich der Graf wieder Cherubino zu. Er befördert den unangenehmen Mitwisser seiner Verführungsversuche zum Offizier und kommandiert ihn ab ins Feld. Ausserdem verschiebt der Graf Figaros Hochzeit und hofft, dass er Marcellina heiraten muss. Der Kammerdiener ist fröhlicher Dinge und singt dem Pagen ein spöttisches Abschiedslied (Non più andrai).

ZWEITER AKT
Die Gräfin spürt, dass sie ihr Gemahl nicht mehr wie früher liebt (Porgi amor). Figaro und Susanna unterbreiten ihr einen Plan, der den Grafen zurückbringen soll, wobei Figaro hofft, dass dann auch Susanna vor dem Herrn sicher ist. Man beschliesst, dass Susanna dem Grafen ein Stelldichein gewähren soll, aber an ihrer Stelle Cherubino, als Mädchen verkleidet, dorthin geht. Der Page ist damit sofort einverstanden. Gedrängt von Susanna, trägt er er der Gräfin ein selbstverfasstes Lied vor (Voi che sapete) und probiert Kleider an, obwohl er schon längst fort sein müsste (Venite, inginocchiatevi). Plötzlich klopft es, der Graf begehrt Einlass. Schnell eilt Cherubino in das Zimmer der Gräfin und schliesst sich dort ein. Der Graf durchsucht alles und vermutet in dem verschlossenen Zimmer einen Liebhaber seiner Frau, wie er anonym erfahren hat. Während er nach Werkzeugen zum Aufbrechen der Tür sucht, lässt Susanna Cherubino heraus und geht selbst in das Zimmer der Gräfin. Cherubino springt durch das Fenster in den Garten. Der Graf bricht die Türe auf und findet Susanna, die ein Hochzeitskleid anprobiert, wie es die Gräfin geschildert hat. Beschämt bittet der Graf um Verzeihung, wird aber gleich wieder misstrauisch, weil der Gärtner Antonio berichtet, dass jemand aus dem Fenster gesprungen ist und seine Blumen zertreten hat. Figaro behauptet, er sei aus dem Fenster gesprungen. Antonio zeigt das Patent, das der Täter verloren hat. Noch einmal rettet Figaro die Situation, indem er vorgibt, das Papier an sich genommen zu haben, weil es noch nicht gestempelt sei. Die Gräfin ist gerettet, doch Figaro geht es schlecht, weil Marcellina, Bartolo und Basilio eintreten (Voi signor, che giusto siete). Sie verlangen, Figaro solle seine Schulden bezahlen oder Marcellina heiraten, eine Wendung nach dem Geschmack des Grafen.

DRITTER AKT
Die Gräfin hat eine neue Idee: Susanna soll dem Grafen ein Rendezvous versprechen, zu dem die Gräfin in den Kleidern ihrer Zofe gehen werde (Crudel! Perchè finora). Der Graf ist über das bevorstehende Stelldichein sehr erfreut und verspricht Susanna, Figaros Schuld an Marcellina zurückzuzahlen. Als er aber hört, dass Susanna nur Figaro liebt (Hai già vinta la causa!? Vedrò mentr'io sospiro), beschliesst Almaviva wütend, sich an beiden zu rächen, und gibt Don Curzio die Erlaubnis, den Prozess gegen Figaro zu beginnen. Dieser endet anders als der Graf denkt: Es stellt sich heraus, dass Figaro Marcellinas unehelicher Sohn ist. Als Vater wird Bartolo entdeckt, der Marcellina heiraten darf.
In einem Moment der Melancholie sinnt die Gräfin ihrem verlorenen Glück mit dem Grafen nach (E Susanna non vien? Dove sono i bei momenti. Dann diktiert sie Susanna einen Brief, der den Grafen zum Rendezvous mit der Kammerzofe lockt (Sull' aria). Sie signiert das Schreiben mit einer Nadel, die der Graf zum Zeichen seines Einverständnisses zurückschicken soll. Als eine Schar junger Mädchen der Gräfin huldigt, erkennt Antonio unter ihnen den gut verkleideten Cherubino und meldet dies dem Grafen. Barbarina, der Almaviva ebenfalls verpflichtet ist, bittet für Cherubino und bekommt die Zusicherung, dass ihm nichts geschieht. Dann überreicht der Graf Marcellina und Susanna missmutig den Brautschleier und lässt alles für den Abend zu einer Doppelhochzeit vorbereiten. Erfreut steckt er Susannas Briefchen ein, die zum Stelldichein bittet.

VIERTER AKT
Barbarina jammert, weil sie die Nadel, die sie dem Grafen bringen sollte, verloren hat (L'ho perduta). Figaro hat von dem Rendezvous erfahren und meint, dass Susanna ihn betrüge. Marcellina (Il capro e la capretta), die nicht an Susannas Schuld glaubt, kann Figaro nicht beruhigen (Aprite un po' quegli occhi). Er bestellt Bartolo und Basilio zu sich, um den Grafen zu erwischen. Im Dunkel des Parks stellen sich nun alle Personen ein. Barbarino und Cherubino geistern umher. Die Gräfin und Susanna erscheinen mit vertauschter Kleidung (Deh vieni, non tardar). Sie bemerken Figaro, der vor Wut platzt, als der Graf der vermeintlichen Susanna den Hof macht und mit ihr im Pavillon verschwindet. Bald trifft er die wirkliche Susanna, die er zunächst für die Gräfin hält, dann aber seinen Irrtum bemerkt. Er verstellt sich und schwärmt seine Braut als Gräfin an, bis eine kräftige Ohrfeige allem ein Ende macht (Pace, pace mio dolce tesoro). Der Graf sieht den Kammerdiener zu Füssen seiner Frau, ruft um Hilfe; alle eilen herbei. Man bittet den Grafen, Figaro zu verzeihen, was Almaviva so lange verweigert, bis aus einem anderen Pavillon die wirkliche Gräfin, als Susanna angezogen, hervortritt und sich zu erkennen gibt. Der Graf sieht ein, dass er seiner Gemahlin Unrecht getan hat und bittet um Verzeihung. Freudig brechen alle zum doppelten Hochzeitsfest auf.