ERSTER AKT
Während der Fischer im Kahn seiner Arbeit nachgeht, singt die Nachtigall, der er so gern zuhört, ihr betörendes Lied. Von der Köchin geführt, kommen der Bonze und der Kammerherr, um sich an der herrlichen Melodie zu erfreuen. Der Kaiser hört davon und äussert den Wunsch, die Nachtigall singen zu hören. Gern kommt das Vögelchen der Bitte nach und fliegt in den kaiserlichen Palast.
ZWEITER AKT
Viele Leute warten schon auf die Nachtigall, die, wie man hört, so schön singen kann, sind aber enttäuscht, dass nur ein ganz unscheinbares Tier zu sehen ist. Der Kaiser ist von dem Gesang so gerührt, dass er seine Trauer vergisst und die Nachtigall belohnen möchte. Japanische Gesandte bringen eine künstliche Nachtigall, deren Lied der Kaiser, obwohl es ihm nicht gefällt, anhört. Die echte Nachtigall ist inzwischen traurig weggeflogen. Der Kaiser ist wegen dieser Majestätsbeleidigung empört und verbannt die Nachtigall aus dem Land. An ihrer Stelle soll künftig die künstliche Nachtigall ihr Lied singen.
DRITTER AKT
Der Tod sitzt an der Seite des schwerkranken Kaisers, der von seinem Gewissen geplagt wird. Plötzlich fliegt die Nachtigall in das Zimmer und vertreibt mit ihrem wunderbaren Gesang den Tod. Der Kaiser wird wieder gesund. Während die Höflinge vor seinem Schlafgemach trauern, tritt der Herrscher gesund unter sie und wünscht allen einen guten Morgen. Die Nachtigall verspricht dem Kaiser, jede Nacht bis zum Morgen für ihn zu singen.