Synopsis: Les pêcheurs de perles

von Georges Bizet


Die Perlenfischer


ERSTER AKT
Am Meerestrand. Bei den Perlenfischern auf Ceylon ist seit altem Brauch Königswahl. Sie fällt auf Zurga. Ein Fremder naht, in dem Zurga seinen Jugendfreunbd Nadir erkennt, der seit etwa Jahresfrist im Urwald auf Tigerjagd war. Sobald sie allein sind, erzählen sie sich von vergangenen Tagen, von Kandi, an dessen Tor sie einst gerastet, von einer jungen Priesterin, die sie dort gesehen, zu der sie beide in Liebe entbrannt waren. Um sich nicht durch Eifersucht zu entzweien, geloben sie beide, dieser Leidenschaft zu entsagen. -Während der Tauchzeit muss im Tempel eine reine Jungfrau wachen, und die Gemeindeältesten führen in feierlichem Zuge Leila verschleiert herbei. Nachdem sie das Keuschheitsgelübde abgelegt hat, wird sie in den Felsentempel geleitet. Nadir ist am Strande entschlummert und träumt von der Priesterin von Kandi. Da hört er Leilas Stimme und erkennt sie als die jener Priesterin wieder. Erregt schleicht er an den Fuss des Felsens und flüstert ihr zu, dass er ihr sein Leben weihe. Leila fährt im Gottesdienste fort; aber auch sie hat ihn erkannt, und ihr Gesang gilt jetzt Nadir statt der Gottheit.

ZWEITER AKT
Am Opferfelsen. Nacht liegt über den alten Tempelruinen. Nurabad, der Dorf älteste, weilt bei Leila. Die Barken sind heimgekehrt; auch Leila soll Ruhe suchen, kann sie aber nicht finden. Sie erzählt von ihrer Kindheit: wie ein Flüchtling vor einer wilden Horde Zuflucht in ihrer Hütte gesucht, wie sie ihn gerettet, wie er ihr mit einer goldenen Kette gedankt habe. Nurabad verlässt sie kopfschüttelnd. Der Singenden naht Nadir. Sie fleht, er möge fliehen, solange es noch Zeit sei; aber Nurabad, dessen Verdacht schon durch Leilas Erzählung geweckt worden war, hat ihr Gespräch mit dem Fremden belauscht, ruft die Wärter zusammen und jagt mit ihnen, während ein schweres Gewitter losbricht, dem flüchtigen Nadir nach. Er wird gefangen, und der tobende Haufe fordert Rache. Da naht Zurga, um Nadir zu retten. Als aber Nurabad Leila den Schleier vom Gesicht reisst, erkennt auch er die Priesterin von Kandi wieder, zu der er in hoffnungsloser Liebe entbrannt ist; Leila und Nadir werden zum Tode geführt. Voller Rache wandelt sich seine Freundschaft in Hass.

DRITTER AKT
Im Zelte Zurgas. Ihn reut sein Zorn wider den Jugendfreund, und schon ist sein Herz voll Mitleid, als Leila zu ihm gebracht wird. Sie will ihn bitten, Nadir das Leben zu schenken und nur sie zu töten. Zurgas Eifersucht erwacht von neuem, und wiederum wendet er sein Herz der Rache zu. Als die Opfer zum Tode geführt werden, gibt Leila die Kette, die sie um den Hals trägt, einem Fischer mit der Bitte, sie ihrer Mutter zu überbringen. Zurga aber erkennt die Kette als seine eigene, die er einst als Verfolgter jenem Kinde geschenkt hat, das ihm das Leben rettete. Tief ergriffen eilt er Leila nach.
Am Strande. Um den Scheiterhaufen tanzt wild die Menge. Leila und Nadir werden herbeigezerrt. Greller Schein erhellt die Szene; denn das Lager, von Zurga in Brand gesteckt, steht in Flammen. In der hierdurch entstehenden Verwirrung hofft er, Leila und Nadir zu befreien. Alles rennt zum Lager, um zu retten, was zu retten ist; die Flucht gelingt den beiden. Aber die Volkswut richtet sich nun gegen Zurga, der an Stelle der Liebenden den Feuertod erleiden muss.