Synopsis: Semele

von Georg Friedrich Haendel


ERSTER AKT
Athamas will Semele heiraten, doch diese widersetzt sich zum Erstaunen und zur Beunruhigung des Bräutigams und ihrer Eltern (--> The morning lark). Sie liebt Zeus, der ihr in Gestalt eines Vogels erschienen ist, und sie bittet ihn, ihr zu helfen.
Ino, die den Prinzen liebt, ist über den Zwischenfall froh, aber die anderen sind ungehalten und werden darin von Hera unterstützt, bis Zeus wütend die Flamme am Altar löscht. Alles entflieht schreckensbleich vor seinem Donner.
Ino will den im Palast trauernden Athamas trösten, doch dieser begreift nicht, was Ino sagt. Cadmos kommt hinzu und berichtet, dass Semele von einem riesigen Adler entführt worden ist, was bei Athamas Trauer und bei Ino Freude auslöst. Schliesslich erhält Cadmos eine Botschaft von Zeus: Es gibt keinen Grund, betrübt zu sein, weil Semele ihr unerhörtes Glück geniesst (--> Endless pleasure, endless love).

ZWEITER AKT
Hera lässt Semeles Aufenthalt durch die Götterbotin Iris erkunden. Diese berichtet, dass Semele in einem Schloss wohnt, dort von Drachen bewacht und von Cupido, Pasithea, Adonis und Pan unterhalten wird. Hera ist wütend und beschliesst, Somnus zu bitten, die Drachen einzuschläfern.
Semele erwacht (O Sleep, why dost thou leave me?) und als Zeus erscheint, versichern sie sich gegenseitig ihrer Liebe. Doch dann wird Zeus von Semele vorgeworfen, dass er sie zuviel allein lasse und dass sie ihm nicht ebenbürtig sei. Um sie von ihren trüben Gedanken abzulenken, lässt Zeus Ino zu ihrer Gesellschaft holen und versetzt die beiden nach Arkadien (--> Where'er you walk). Die Schwestern sind jetzt glücklich.

DRITTER AKT
Somnus schläft, vergeblich versucht Hera, ihn zu wecken. Erst als ihm Hera Pasithea verspricht,
die bei Zeus und Semele weilt, wacht er auf und will tun, was von ihm verlangt wird. Er soll Zeus ein noch schöneres Traumbild als Semele vermitteln.
Hera kann sich, während Zeus wieder einmal abwesend ist, Semele in Gestalt von Ino nähern und lässt sie in einen Spiegel schauen, in dem ihr ein göttliches Bild vorgegaukelt wird. Semele ist davon fasziniert und fragt Hera, wie sie die Unsterblichkeit erlangen könne. Hera rät ihr, Zeus schwören zu lassen, als mächtiger Donner vor ihr zu erscheinen; dann zieht sie sich zurück, weil Zeus naht. Dieser, von Semele zurückgestossen, verspricht ihr, alle Wünsche zu erfüllen. Als Semele wünscht, dass Zeus vor ihr erscheine, wie er wirklich ist, versucht der Gott entsetzt, ihr diesen Wunsch auszureden. Doch alle Bitten und Vorhaltungen sind umsonst, selbst der Hinweis, dass sie verbrennen werde, nützt nichts. Die Vereinigung mit Zeus in seiner wahren Gestalt ist für Semele das Ende, sie verglüht; Hera aber triumphiert.
Ino ist in die Welt der Sterblichen zurückgekehrt und berichtet, es sei Zeus' Wille, dass sie Athamas heirate. Dieser willigt ein. in einer Wolke erscheint Apollo und kündet bessere Zeiten an, mit einer Anspielung auf die Geburt des Dionysos, Semeles und Zeus' gemeinsamer Sohn (--> From Semele's ashes a Phoenix shall rise).