Synopsis: Tiefland

von Eugen d' Albert


VORSPIEL
Felsenhalde in den Pyrenäen
Pedro hat seit langem in den wilden Bergen die Herden seines Gutsherrn Sebastiano geh�tet und keinen Menschen gesehen. Es verlangt ihn in seiner Einsamkeit nach einer Lebensgef�hrtin, und im Traume erscheint ihm ein sch�nes, begl�ckendes Weib. Der Wurf seiner Schleuder soll ihm die Richtung anzeigen, aus der die Ertr�umte zu ihm kommen wird. Fluchend erscheint sein Dienstherr Sebastiano, den der geschleuderte Stein beinahe traf. Er kommt in Begleitung des Dorf�ltesten Tommaso und eines jungen Weibes. Es ist Martha, die als sein Pflegekind gilt, die er aber in Wirklichkeit einem unbekannten Vagabunden abgehandelt und schon fr�h missbraucht hat. Sebastiano f�hrt einen heimt�ckischen Plan im Schilde; er will seine sch�ne Geliebte an den harmlosen Hirten Pedro verheiraten, um alle b�sen Zungen im Dorfe zum Schweigen zu bringen und selbst R�ckendeckung f�r eine in Aussicht genommene reiche Heirat zu haben, durch die er seine Schulden zu tilgen gedenkt. Wenn er obendrein Pedro im Tiefland zum M�ller macht, bleibt die begehrenswerte Martha, auf die der Gewissenlose nicht verzichten will, in seiner N�he. Martha aber, die zu der alten Schmach nicht eine neue hinzuf�gen will, entflieht entsetzt aus den Bergen wieder ins Tiefland; der ahnungslose Pedro, der in ihr seine Traumgestalt verwirklicht sieht, eilt ihr, vom Gl�ck geblendet, nach (Ich gr�ss' noch einmal meine Berge).

ERSTER AKT
Sebastianos M�hle
Drei M�gde versuchen dem m�rrischen M�hlknecht Moruccio das Geheimnis der bevorstehenden Hochzeit Marthas zu entlocken. Doch dieser bleibt verschlossen. Erst bei der kindlichen, aber schwatzs�chtigen Nuri gelingt es ihnen, allerhand Wissenswertes �ber die Vergangenheit Marthas in Verbindung mit dem "Herrn" Sebastiano zu erfahren, vor allem aber, dass Marthas Hochzeit mit dem Hirten Pedro noch heute stattfinden soll. Das Erscheinen der Verl�sterten macht dem Klatsch ein Ende. Als Pedro in Begleitung der Dorfbewohner seine Braut zur Kirche abholen will, unternimmt Martha den letzten, vergeblichen Versuch, Sebastiano von seinem teuflischen Vorhaben abzubringen, mit dem Erfolg, dass der Sch�ndliche ihre flehentlichen Bitten ablehnt und ihr obendrein sein Erscheinen in der Kammer w�hrend der Brautnacht ank�ndigt. W�hrend der Brautzug zur Kirche geht, erf�hrt der Dorf�lteste Tommaso von Moruccio im Beisein Sebistianos den schamlosen Betrug, der aber durch die vollzogene Trauung nicht mehr aufzuhalten ist. Martha entrinnt dem frechen Begehren ihres Herrn zwar dadurch, dass sie sich w�hrend der Brautnacht nicht in ihre Kammer begibt, h�lt sich aber auch von Pedro fern, so dass der Arglose gar nicht weiss, wie er sich verhalten soll. Anf�nglich versucht er vergebens, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, erweckt aber schliesslich durch seine spannende "Wolfserz�hlung" (Schau her, das ist ein Taler) ihr Interesse. Best�rzt erkennt Martha den lauteren Charakter Pedros, den sie f�r einen bestochenen Tolpatsch hielt. Da dringt Licht aus ihrer Kammer. Martha erschauert vor dem frevIerischen Tun Sebastianos. Sie findet zum ersten Mal die Kraft, ihm zu widerstehen, und verbringt die Nacht, von Pedro treu besch�tzt, in der grossen Stube.

ZWEITER AKT
Der gleiche Schauplatz
In Marthas Herzen ersteht die Liebe zu Pedro. Nuri, ihre kleine Freundin, spielt dabei keine unwichtige Rolle. Martha bekennt dem �ltesten Tommaso, in welchem Verh�ltnis sie zu Sebastiano gestanden hat, und dieser veranlasst sie, Pedro ihre Schuld zu beichten. Der Hirte scheint dar�ber allen Halt zu verlieren und versucht, wieder in die Einsamkeit seiner Berge zu entfliehen. Martha l�sst ihn nicht allein ziehen. Das Gest�ndnis ihrer Liebe zu ihm verscheucht seine Zweifel an ihr. Als beide ins Gebirge fl�chten wollen, erscheint pl�tzlich Sebastiano und gewinnt wieder Gewalt �ber die ungl�ckliche Martha. Sein Lied (H�ll in die Mantilla) zwingt sie zum Tanz. Wutentbrannt will sich Pedro auf ihn stürzen, aber die M�hlknechte entfernen ihn.
Inzwischen hat Tommaso den Vater der reichen Braut Sebastianos �ber dessen Vorleben aufgekl�rt und die Heirat zerschl�gt sich, weil der Brautvater einem solchen W�stling sein Kind nicht anvertrauen will. Um so rasender entflammt der Sch�ndliche wieder f�r Martha und will sie zur Liebe zwingen. Durch Nuri hat sie ihren Mann rufen lassen. Pedro st�rzt herein und erw�rgt den B�sewicht. Dann eilt er mit seinem Weib hinauf in die geliebten Berge, wo sich der Traum seines Gl�ckes erf�llen soll.