Synopsis: Undine

von Albert Lortzing


ERSTER AKT
Ritter Hugo hat in einem Turnier von Bertalda, der Tochter des Herzogs, den ersten Preis überreicht bekommen und will für sie den Zauberwald in Begleitung seines Schildknappen Veit erforschen. Beide werden durch widriges Wetter und eine Überschwemmung gezwungen, in einem Fischerdorf Zuflucht zu suchen und leben einige Monate dort. Hugo hat sich in die schöne Undine, die Pflegetochter der Fischersleute, die ihm Unterkunft gewährt haben, verliebt und will sie heiraten. Er erzählt seiner Braut von seinem früheren Leben und dass er einst Bertalda geliebt, aber jetzt vergessen habe. Pater Heilmann kommt, um beide zu trauen, und ist über Undines Benehmen erstaunt. Während die Land- und Fischersleute den Ritter und Undine in die Kapelle führen, kommt Kühleborn, der Fürst der Wassergeister, in der Verkleidung eines Landmanns zu Veit und erfährt von ihm, dass diese Verbindung wohl nur ein Abenteuer seines Herrn und nicht von Dauer sein werde. Kühleborn erregt dieses Gespräch, weil er einst das richtige Kind der Fischer, Bertalda, entführt und dem Herzogspaar anvertraut, seine Tochter Undine aber Tobias und Marthe überlassen hat. Er wollte prüfen, ob die Menschen, die eine Seele besitzen, besser als die seelenlosen Geister, die in den Fluten leben, sind. Er entschliesst sich, über seine Tochter zu wachen und begleitet das junge Paar und Veit in der Maske des Paters in die Reichsstadt.

ZWEITER AKT
Der Kellermeister Hans begrüsst freudig seinen endlich zurückgekehrten Freund Veit, der ihm von seinen Abenteuern und Undine erzählt. Diese hat Hugo gestanden, dass sie eine Wassernixe ohne Seele ist; trotzdem gelobt ihr der Ritter ewige Treue. Als Bertalda erfährt, dass Hugo verheiratet ist, schlägt ihre Liebe in Hass um. Sie gibt ein Fest, auf dem auch Kühleborn, als Graf verkleidet, anwesend ist und erklärt, dass sie die Werbung des Königs von Neapel angenommen habe. Als sie Undine wegen ihrer niederen Herkunft schmäht, behauptet Kühleborn, Bertalda sei in Wirklichkeit das Kind der Fischer, und führt ihr die Eltern zu, die sie verächtlich ablehnt. Um zu beweisen, dass sie von vornehmem Stand ist, überbringen Hofherren ein Kästchen ihres herzoglichen Vaters, das zu ihrem Entsetzen Kühleborns Behauptung belegt. Während Bertalda zusammenbricht, verkündet Kühleborn den auf ihn losstürzenden Höflingen, dass er der Wasserfürst ist, und versinkt vor ihren Augen in den Fluten des im Saal stehenden Wasserbassins.

DRITTER AKT
Undine hat mitleidig die niedergeschlagene Bertalda auf die Burg ihres Gatten gebracht. Diese verführt Hugo, der Undine erklärt, dass er mit einer Zauberin nicht länger leben werde. Obwohl Undine ihn vor Kühleborns Rache und dem Zorn der Wassergeister warnt, stösst Hugo seine Gemahlin von sich und führt Bertalda in die Burg. Kühleborn holt seine Tochter ins Wasserreich zurück. Sie hängt immer noch an Hugo und hört traurig zu, als ihr Vater erklärt, dass Wesen mit einer Seele auch nicht besser als die Geister seien.

VIERTER AKT
Hugo kann Undine nicht vergessen; ihn ängstigen böse Träume. Veit und Hans, der in Hugos Dienst getreten ist, feiern die Hochzeit ihres Herrn mit Bertalda, die an diesem Tag stattfinden soll. Berauscht entfernen sie, um der ungellebten neuen Herrin einen Streich zu spielen, gegen ausdrückliches Gebot Steine, mit denen der Schlossbrunnen zugedeckt wurde. Langsam entsteigt daraus, weissverschleiert, Undine und geht weinend in die Burg.
Dort wird im Prunksaal lärmend die Hochzeit gefeiert; vergebens sucht der Ritter seine Angste zu zerstreuen. Um Mitternacht erlöschen die Lichter. Undine, umgeben von geheimnisvollem blauen Licht, schreitet herein. Während Hugo sich ihr zu Füssen wirft, dringen Wassermassen ein und zerstören die Burg. Der Palast Kühleborns erscheint: Vor ihm knien Undine und Hugo, dem der Wasserfürst verzeiht, aber bedeutet, dass er ewig im Reich der Geister bleiben müsse.