ERSTER AKT
Achilles wird bei König Lycomedes auf der Insel Skyros in Mädchenkleidern unter dem Namen Pirrha erzogen, weil Peleus und Thetis ihren Sohn vor dem frühen Tod in der Schlacht, wie ein Orakel verkündet hat, bewahren wollen. Deldamia, die Tochter des Königs, verliebt sich in den Heranwachsenden, in dem sie trotz der Mädchenkleider den Mann erkannt hat. Zu dieser Zeit rüsten die Fürsten Griechenlands zum Krieg gegen Troja, doch Kalchas weissagt, dass der Kampf nur mit Achilles, der auf Skyros lebt, siegreich beendet werden kann. Aus diesem Grund fahren Odysseus unter dem Namen Antilochos, Phönix, der König von Argos, und der weise Nestor auf die Insel. Lycomedes begrüsst die ankommenden Gäste und sagt seine Hilfe gegen Troja zu. Zwar leugnet er, wie versprochen, Achilles Anwesenheit, gestattet aber dann, dass die Griechen nach ihm suchen. Deidamia ist, wie sie Nerea vertraut, besorgt, den Freund zu verlieren, der ihr schon gestanden hat, dass er des Lebens in Mädchenkleidern überdrüssig ist, kann aber Odysseus, der sie aufsucht und listig nach dem Gesuchten fragt, noch einmal ablenken.
ZWEITER AKT
Odysseus will Achilles eifersüchtig machen und heuchelt Liebe zu Deidamia. Der junge Held hört heimlich zu und stellt seine Geliebte, nachdem der Versucher gegangen ist, zur Rede. Lycomedes lässt auf Wunsch seiner Gäste eine Jagd veranstalten Wieder fürchtet Deidamia, dass sich Achilles verraten könnte. Tatsächlich kann Odysseus während der Jagd beobachten, dass ein junges Mädchen einen grossen Hirsch erlegt und teilt dies Phönix, der sich inzwischen in Nerea verliebt hat, mit. Beide wollen das »Mädchen« stellen und machen ihr eine Liebeserklärung. Deidamia kann die Situation noch einmal, allerdings völlig fassungslos, retten, doch die beiden Griechen sind überzeugt, dass Pirrha kein Mädchen ist.
DRITTER AKT
Nerea wirft ihrem Verehrer Phönix Flatterhaftigkeit vor, denn er habe mit ihr und Pirrha kokettiert, doch schliesslich gestehen sich beide ihre Liebe. Odysseus lässt im Palast eine Anzahl Gastgeschenke, Tücher, Bänder, Kleider, Waffen und Jagdgeräte auslegen. Begeistert entscheidet sich Pirrha für die kostbaren Waffen und greift zu Helm und Schwert, sich damit selbst verratend. Deidamia ist verzweifelt und wendet sich zornig gegen die Griechen, zumal sie weiss, dass nach einem Orakelspruch Achilles vor Troja fallen wird. Sie glaubt ihren Liebsten für immer verloren. Doch da kommt Achilles, endlich als Mann gekleidet, und holt Deidamia zur Hochzeitsfeier. Odysseus, der sich jetzt auch zu erkennen gibt, tröstet die Braut mit dem Hinweis, dass auch er seine Gattin zu Hause gelassen hat. Eine Doppelhochzeit, Achilles und Deidamia sowie Phönix und Nerea, wird festlich begangen.