Der Vogelfänger bin ich ja – Erich Kunz, 1947

Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart




PAPAGENO
Der Vogelfänger bin ich ja,
Stets lustig, heissa, hopsassa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
Bei Alt und jung im ganzen Land.
Weiss mit dem Locken umzugehn
Und mich aufs Pfeifen zu verstehn.
Drum kann ich froh und lustig sein,
Denn alle Vögel sind ja mein.

Der Vogelfänger bin ich ja,
Stets lustig, heissa, hopsassa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
Bei Alt und Jung im ganzen Land.
Ein Netz für Mädchin möchte ich,
Ich fing sie dutzendweis für mich!
Dann sperrte ich sie bei mir ein,
Und alle Mädchen wären mein.

Wenn alle Mädchen wären mein,
So tauschte ich brav Zucker ein:
Die, welche mir am liebsten wär,
Der gäb ich gleich den Zucker her.
Und küsste sie mich zärtlich dann,
Wär sie mein Weib und ich ihr Mann.
Sie schlief an meiner Seite ein,
Ich wiegte wie ein Kind sie ein.

Erich Kunz

1909-1995
Bariton

Erich Kunz (* 20. Mai 1909 in Wien, † 8. September 1995 in Wien) war ein österreichischer Opernsänger (Bariton) und der Vater der österreichischen Schauspielerin Nicolin Kunz (* 9. Dezember 1954 in Wien; † 31. Dezember 1997 in Kärnten).

Kunz war ab 1940 Mitglied der Wiener Staatsoper. Als Mitglied des legendären Wiener Mozartensembles sang er über Jahrzehnte hinweg u.a. den Papageno in Mozarts Die Zauberflöte, den Leporello in Don Giovanni und die Titelpartie in Le nozze di Figaro. Gastspiele führten ihn an nahezu alle bedeutenden Opernhäuser der Welt. Legendär war auch sein Beckmesser in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg". In kleineren Partien – etwa als Mesner in Tosca – stand er noch bis in die späten 1980er auf der Bühne der Wiener Staatsoper. Auch als Interpret von gehobenen Wiener Liedern erlangte der sehr humorvolle Künstler höchste Beliebtheit. Kunz ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt

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