ERSTER AKT
Vor einem Wirtshaus in Deutschland sitzen zechende Bürger und laden den Harfenspieler Lothario ein, mit ihnen zu trinken. Dieser, der sich nur bruchstückweise an seine Vergangenheit erinnern kann, zieht in der Welt umher, um nach seiner geraubten Tochter zu suchen. Eine Zigeunertruppe erscheint mit Mignon, die vor den Leuten tanzen soll. Als sie sich weigert, droht Jarno mit Schlägen, doch der junge Bürger Wilhelm Meister tritt dazwischen und schützt sie. Laertes und Philine, die einer aufgelösten Theatergruppe angehört haben, werden mit Meister bekannt, der sich in die leichtlebige Philine verliebt. Den Zigeunern kauft er die junge Mignon ab und behält sie in Pagenkleidern bei sich. Die Schauspieler werden von Baron Rosenberg eingeladen, auf seinem Schloss zu spielen. Wilhelm, so will es Philine, soll, einen Dichter vortäuschend, mitkommen. Wilhelm, entzückt von Philine, die ihres früheren Liebhabers Friedrich überdrüssig ist, zieht mit Mignon und den Schauspielern fort.
ZWEITER AKT
Philine schminkt sich in Schloss Rosenberg für die Aufführung des »Sommernachtstraums« und tändelt mit dem eintretenden Wilhelm. Mignon, die sich in ihren Beschützer verliebt hat, wird eifersüchtig und zieht, allein gelassen, ein Kleid von Philine an. Da stürzt Friedrich herein, der sich an Wilhelm rächen will und ihn zum Duell fordert. Mignon tritt dazwischen, wird aber von Wilhelm weggeschickt. Sie eilt fort und trifft im Park Lothario, der sie tröstet. Mignon verwünscht die Theaterleute. Während sich Philine nach ihrem Auftritt mit Wilhelm trifft, hört man Schreckensrufe. Das Schloss ist von Lothario, der Mignon rächen will, angezündet worden. Wilhelm rettet die bewusstlose Mignon aus den Flammen.
DRITTER AKT
Zusammen mit Lothario hat Wilhelm die schwerkranke Mignon nach Italien auf Schloss Cypriani bringen lassen. Von dem alten Diener Antonio, der seit fünfzehn Jahren das herrenlose Schloss betreut, erfährt Wilhelm, dass das einzige Kind der Schlossherrin geraubt wurde. Die verzweifelte Mutter starb, der Herr ging, halb von Sinnen, in die Welt. Wilhelm kauft das Schloss, weil Mignon sich dort sehr wohl fühlt. Philine und Laertes besuchen Wilhelm, dessen Herz jetzt einzig Mignon gehört. Diese ist, wie sich aus Papieren und Schmuck, die Wilhelm im Schloss findet, die von Lotharlo lang gesuchte Tochter. Graf Cypriani, der als Lothario in der Welt umherzog, findet sein Erinnerungsvermögen wieder und bestätigt, dass Mignon seine Tochter ist. Philine muss auf Wilhelm verzichten, der sich zur grossen Freude des Grafen mit Mignon verbindet.
--> OPER "in nuce"