Synopsis: Satyagraha

von Philip Glass


Vorbemerkung

Auf einer Pyramide, die im Hintergrund sichtbar ist, sitzen
im 1. Akt LeoTolstoi, im 2. Akt Rabindranath Tagore und im 3. Akt Martin Luther King.

ERSTER AKT
Zwei feindliche Armeen stehen sich in der Morgendämmerung in Südafrika gegenüber. Da Verwandte gegen Verwandte, Freunde gegen Freunde kämpfen, sind die Führer der einen Armee, Gandhi und Arjuna, tief bewegt und wissen nicht, ob sie richtig handeln. Gandhi überlegt sich, was Glück und Unglück, Sieg und Niederlage, Macht und Ohnmacht auf Erden bedeuten, und entschliesst sich, den Kampf gegen alle Ungerechtigkeiten zu beginnen.
Unter seiner Leitung wird in Südafrika eine genossenschaftliche Produktionsstätte, das »Satyagraha«, eingeführt, das die Menschen gleich behandelt und damit Neid und Besitzdenken ausschalten soll.
Als die Regierung rassendiskriminierende Verordnungen erlässt, protestieren die Inder und leisten gewaltlosen Widerstand, wenn sie auch wissen, dass dieser viele Opfer kosten wird.

ZWEITER AKT
Gandhi wird verfolgt und von empörten Weissen mit Steinen beworfen. Mrs Alexander vermittelt und nimmt Gandhi auf, wodurch sie ihm das Leben rettet.
Die indischen Arbeiter geben eine eigene Zeitung heraus. Unter Leitung von Gandhi wirken Miss Schlesen, Kallenbach und viele andere Mitarbeiter, um die Unwissenden aufzuklären.
Gandhi und seine Anhänger verpflichten sich, die Menschen nicht zu hassen, sondern zu lieben. Als einige von ihnen wegen Missachtung der Gesetze eingesperrt werden, verbrennen die anderen ihre Ausweise.

DRITTER AKT
Katurbai und Mrs Naidoo versuchen ihre Freunde und Anhänger davon zu überzeugen, dass derjenige ein guter Mensch sei, der Freunde und Feinde gleich behandle.
Dann verkündet Gandhi, von Polizisten schikaniert und bedroht, seine Ansichten. Im Kreise seiner engsten Vertrauten spricht er von der Wiedergeburt und betont, dass die Wahrheit zum Schutz des Guten immer wieder neu verkündet werden müsse. Am Himmel erscheint die Vision eines Heeres von Satyagraha.