Synopsis: La Vestale

from Gaspare Spontini


ERSTER AKT
Der junge Feldherr Licinus kehrt im Triumph von Gallien nach Rom zurück, für seinen Empfang wird feierlich gerüstet. Licinius ist trotz des Sieges bedrückt. Er gesteht seinem Freund Cinna, dass er immer noch Julia, eine Vesta-Priesterin liebt, die einst mit ihm verlobt war, aber, als er in Gallien weilte, in Vestas Dienst getreten ist. Julia bittet die Oberpriesterin, während der Ehrung des Feldherrn nicht anwesend sein zu müssen. Ihre Bitte wird abgelehnt, und Julia überreicht unter dem Jubel des Volkes Licinius den goldenen Lorbeerkranz. Im allgemeinen Trubel versucht Licinius, der auf Julia nicht verzichten will, sie zur Flucht in der kommenden Nacht zu bewegen.

ZWEITER AKT
Julia ist für diese Nacht als Wache der heiligen Flamme, die niemals erlöschen darf, bestimmt und bleibt allein im Vesta-Tempel zurück. Vergebens bittet sie die Gottheit um Erlösung von ihrer sündigen Liebe, öffnet aber schliesslich das Tor, so dass Licinius sich ihr nähern kann. Während ihrer leidenschaftlichen Aussprache erlischt die heilige Flamme. Cinna, der in der Nähe wacht, bemerkt dies und rät zur Flucht. Schon hört man Stimmen. Der Pontifex Maximus erscheint, klagt Julia der Pflichtverletzung an und will von ihr den Namen des Liebhabers wissen. Julia gibt Licinius' Namen nicht preis, wird verflucht, ihrer Priestergewänder beraubt und zum Tode verurteilt.

DRITTER AKT
Wachen bringen Julia, die lebendig begraben werden soll, herbei. Vergebens bitten Licinius und Cinna den Pontifex Maximus um Gnade. Licinius gesteht in seiner Verzweiflung, an allem schuld zu sein, doch Julia behauptet, ihn nicht zu kennen. Die ehemalige Priesterin wird trotz der Warnung Augurs vor den Altar geführt und ihr Schleier dort niedergelegt. Dann bringt man Julia an das offene Grab, wo sie von der Welt Abschied nimmt und hinuntersteigt. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, ein Blitz entzündet den am Altar liegenden Schleier. Vestas Wille ist klar: Das heilige Feuer brennt wieder, der Schuldigen wurde verziehen. Licinius nimmt seine Geliebte an die Hand, führt sie zum Altar und lässt sich mit ihr vermählen.